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Käseglocke am Postplatz wird Ausbildungszentrum

Bei Ticket-Verkauf und Touristeninformation sollen sich DVB-Lehrlinge hier im Kundenkontakt erproben.

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Die liebevoll „Käseglocke“ genannte historische Wartehalle am Postplatz soll wiederbelebt werden. Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) haben dafür ein Konzept als Servicepunkt entwickelt. „Wir wollen neben Fahrplänen, Fahrscheinen und Verkehrsauskünften hier auch gemeinsam mit der Stadt Touristeninformationen anbieten“, sagt DVB-Sprecher Falk Lösch. Über den Umfang der Dienstleistungen werde derzeit mit der Stadt verhandelt. Das Besondere des Servicepunkts: Er soll von Lehrlingen des Unternehmens betrieben werden.

Kundenservice hautnah lernen

Die Käseglocke soll für viele der 88Lehrlinge feste Ausbildungsstation werden. „Alle Berufsgruppen, die mit unseren Kunden einmal im Alltag in Kontakt kommen, sollen hier Freundlichkeit, Servicedenken und Kundenorientierung hautnah in der Praxis erfahren“, sagt Falk Lösch. Das betreffe die Auszubildenden in kaufmännischen Berufen, das angehende Servicepersonal und auch Bahn- und Busfahrer. Ausgenommen seien eher die technischen Berufe. Die Lehrlinge sollen möglichst selbstständig den Servicepunkt mit all seinen Facetten betreuen. Neben dem Dienst am Kunden geht es auch um die Organisation und Verwaltung. „Natürlich steht Fachpersonal dann immer zur Seite.“ Starten könnte das Projekt möglicherweise schon zum neuen Ausbildungsjahr im August. Der Termin steht noch nicht fest.

Toiletten nicht mehr nutzbar

Die Wartehalle wurde am 31. März 1928 auf dem Postplatz eingeweiht. Im Zuge der verkehrstechnischen Neugestaltung des Platzes war ein Jahr zuvor der Cholera-Brunnen an seinen heutigen Standort versetzt worden. Schon damals beherbergte der markante Rundbau Auskunfts- und Fahrkartenschalter sowie unterirdische Toiletten. 1974 und 1979 wurde das Gebäude saniert und steht seither unter Denkmalschutz. Im Juli 1994 folgte ein Umbau zum Servicezentrum. Beim Hochwasser im August 2002 wurden die Toiletten zerstört. „Die Anlagen sind danach zugeschüttet worden“, sagt Falk Lösch. Mit dem Postplatzumbau wurde der Rundbau im Mai 2005 außer Betrieb genommen und nur für wenige Wochen 2008 aktiviert. Denni Klein