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Kabelbrand nach Blitzeinschlag

In Großweitzschen hatte ein Hausbesitzer viel Glück. In Waldheim wurde das Schulfest abgebrochen.

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© Carsten Lange

Von Maria Fricke und Tina Soltysiak

Großweitzschen. Einer der zahlreichen Blitze, die in der Nacht zum Freitag auf die Region Döbeln eingeschlagen sind, hat getroffen. Erwischt hat es ein Einfamilienhaus in Großweitzschen. Über die Dachantenne hatte sich der Blitz am Donnerstagabend kurz vor 19 Uhr den Weg durch Kabel in das Haus gesucht. Die Kabel fingen Feuer. Zum Glück war der Besitzer des leerstehenden Hauses gerade auf dem Grundstück unterwegs, so Großweitzschens Wehrleiter Klaus Herrmann. „Eine halbe Stunde später und der Dachgiebel wäre weg gewesen. Zumal auf dem Dachboden alles sehr trocken gewesen ist.“

So hält sich der Schaden an dem Haus, das derzeit zum Verkauf steht, in Grenzen. Die Kameraden der Großweitzschener Wehr, die zu zwölft angerückt waren, konnten den Brand sogar mit dem Feuerlöscher beseitigen, sodass auch kein Wasserschaden in dem Gebäude zu verzeichnen ist. Mit den Großweitzschenern im Einsatz waren ebenfalls zwölf Kameraden aus Mockritz. Die alarmierten Kräfte aus Gallschütz und Döbeln, die mit der Drehleiter zum Einsatzort angerückt waren, konnten unverrichteter Dinge wieder abziehen. Die Vielzahl an Einsatzkräften war ausgerückt, da ein Gebäudebrand nach Blitzeinschlag gemeldet worden war. „Bei einem Dachbrand ist es üblich, dass die Drehleiter Döbeln mit alarmiert wird“, sagte Herrmann.

Für die Großweitzschener Kameraden blieb der Rest des Abends ruhig. Nahezu zeitgleich, gegen 19 Uhr, gingen dagegen bei der Waldheimer Wehr drei Alarmierungen ein, wie Feuerwehrchef Daniel Seifert sagte. „In Reinsdorf und Gebersbach war jeweils ein Baum umgestürzt. Darum haben sich die Kameraden der Ortswehren gekümmert.“ Die Stadtwehr sei zu einem Einsatz an die Mittweidaer Straße ausgerückt. Diese war kurzzeitig überflutet. Es blieben nicht die einzigen Einsätze an diesem Abend. „Gegen 23.30 Uhr war in Richtung Massanei noch einmal ein Baum umgestürzt“, so Seifert.

Zu umgestürzten Bäumen ausgerückt sind auch die Kameraden aus dem benachbarten Kriebstein. Straßen freiräumen mussten zudem die Ostrauer Feuerwehrmänner sowie die Roßweiner.

In Waldheim musste das Schulfest abgebrochen werden. „Wir haben bis zum allerletzten Moment gewartet. Aber gegen 18.45 Uhr haben wir das Fest beendet“, sagte Schulleiter Jürgen Köber. Auftritte der Waldheimer Tanzgruppe sowie der Schulband fielen dem Unwetter zum Opfer. Zwischen 400 und 450 Lehrer und Schüler mussten den Schulhof verlassen. Die Lehrer und Helfer retteten die Technik auf der Bühne und die Standaufbauten vor dem Niederschlag. „Wir konnten alles in Sicherheit bringen“, sagte Köber.

Im gesamten Bereich der Polizeidirektion Chemnitz gab es zwischen Donnerstagabend und Freitagmorgen über 20 Einsätze der Polizei. Die Beamten rückten unter anderem zu Blitzeinschlägen in Gebäude bei Neuhausen und Lichtenau sowie dem Brand eines Holzunterstandes durch einen Blitz aus. Bei keinem Einsatz gab es jedoch Verletzte.

Infolge des Unwetters fiel in einigen Orten der Region auch der Strom aus. Betroffen waren laut Stefan Buscher, dem Sprecher des Stromversorgers Mitnetzstrom, unter anderem Wiesenthal, Mockritz und Altleisnig. „Insgesamt waren rund 7200 Kunden zeitweise ohne Strom“, erklärte Buscher. Etwa 150 Störungen wurden dem Versorger aus acht Landkreisen gemeldet. „Durch Umschalten auf andere Leitungen wurden die Kunden wiederversorgt. Wo das nicht möglich war, wurden Netzersatzanlagen in Betrieb genommen“, so Buscher. Ursache für die Ausfälle waren zum einen umgestürzte Bäume und herabfallende Äste, die Leitungen heruntergerissen haben und durch die Masten umgeknickt sind. Zum anderen waren einige Blitze in Leitungen und Anlagen eingeschlagen.

Erfolgreich war in Leisnig der Einsatz der Hagelkanonen. „Mir sind keine Schäden bekannt“, sagte Thomas Seidel, Chef der Leisniger Obstgarten GmbH, am Freitag auf Nachfrage. Bis 4.45 Uhr war die Hagelkanone im Einsatz, die Stoßwellen in die Luft schießt, damit der Hagel als Regen beziehungsweise Nassschnee auf die Erde trifft. Gegen 18 Uhr waren die Kanonen am Donnerstag angeworfen worden.