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Juwelier in Schlossstraße überfallen

Die Täter kamen am Freitag mitten am Tag. Ihr Diebesgut ist exklusiv. Die Polizei ermittelt.

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© Roland Halkasch

Von Lars Kühl

Urplötzlich zückt der Mann einen Hammer. Er schlägt zu, die Scheiben der Vitrine gehen zu Bruch. Sein Komplize und er, sie raffen aus der Auslage, was sie greifen können: exklusive Uhren und teuren Schmuck. Mit ihrem Diebesgut stürmen die Täter aus dem Laden, lassen in ihrer Eile sogar einige Stücke fallen. Die 23-jährige Verkäuferin des Juweliergeschäftes in der Schloßstraße ist völlig geschockt. Kurz nach 10 Uhr hatten die beiden Männer am Freitag die Boutique „Tempus Arte“ als potenzielle Kunden betreten. „Die Tat war Sache von Sekunden“, sagt Manager Kim Djapri. Er selbst war bei dem Raub nicht dabei, kommt aber sofort, als er es erfährt. „Wir gehen davon aus, dass das geplant war.“

Überfall auf Dresdner Juwelier am Schloss

Am Freitag ist ein Juweliergeschäft in der Schlossstraße in Dresden überfallen worden.
Am Freitag ist ein Juweliergeschäft in der Schlossstraße in Dresden überfallen worden.
In dem auf sehr teure Uhren und hochwertigen Schmuck spezialisierten Geschaäft ...
In dem auf sehr teure Uhren und hochwertigen Schmuck spezialisierten Geschaäft ...
... hatten zwei Männer kurz nach 10 Uhr eine Vitrine eingeschlagen.
... hatten zwei Männer kurz nach 10 Uhr eine Vitrine eingeschlagen.
Das Tatwerkzeug, einen Hammer, ließen die Täter liegen.
Das Tatwerkzeug, einen Hammer, ließen die Täter liegen.
Wie viel Schmuck und welche Uhren entwendet wurden, wird noch untersucht.
Wie viel Schmuck und welche Uhren entwendet wurden, wird noch untersucht.
Die Diebe flüchteten überstürzt aus dem Laden ...
Die Diebe flüchteten überstürzt aus dem Laden ...
... und ließen Uhren auf dem Boden liegen.
... und ließen Uhren auf dem Boden liegen.
Mit Hilfe eines Spürhundes wird nach den geflüchteten Tätern gesucht.
Mit Hilfe eines Spürhundes wird nach den geflüchteten Tätern gesucht.
Eine 23-jährige Verkäuferin erlitt bei dem Überfall einen Schock.
Eine 23-jährige Verkäuferin erlitt bei dem Überfall einen Schock.
Die Kriminalpolizei ermittelt wegen eines besonders schweren Falls von Diebstahl.
Die Kriminalpolizei ermittelt wegen eines besonders schweren Falls von Diebstahl.

Als die Polizei mit mehreren Fahrzeugen auftaucht, sind die Diebe längst verschwunden. Die Beamten suchen nach ihnen und setzen dabei auch einen Spürhund ein. Doch fündig werden sie nicht. Die Kriminalpolizisten sperren die Schloßstraße zum Teil ab und nehmen ihre Ermittlungen auf. Bisher gibt es aber nur wenige Anhaltspunkte, erklärt Polizeisprecher Marko Laske. Die Verkäuferin, die im Laden war, kann ihnen auch nicht wirklich mit einer Täterbeschreibung helfen. Das sei typisch, wenn man unter Schock stehe, sagt Laske. Zur Schadenshöhe kann er genauso wenig Angaben machen. „Fest steht nur, die haben reichlich Beute gemacht.“

In den nächsten Tagen werden die Beamten weiterermitteln. Zeugen sind aufgefordert, sich zu melden. Das Videomaterial der Kameras, die zahlreich zur Überwachung im Stadtzentrum angebracht sind, wurde bereits sichergestellt. Es muss aber noch ausgewertet werden.

Dresdner Polizeibericht vom 16. Januar

Waschmaschinen-Diebe gestellt

Zeit: 15.01.2015, 21.30 Uhr; Ort: Dresden-Altfranken

Am Donnerstagabend sind vier Männer (25, 32, 43, 48) festgenommen worden. Sie stehen im Verdacht, einen Diebstahl begangen zu haben.

Das Quartett hatte sich an einem als Lager dienenden Container an der Rudolf-Walther-Straße zu schaffen gemacht. Sie stahlen eine gebrauchte Waschmaschine und schleppten sie davon. Passanten hatten den Diebstahl jedoch beobachtet und verständigten die Polizei. Polizisten nahmen die vier Männer nahe des Tatortes vorläufig fest. Die Ermittlungen dauern an.

Einraumwohnung hat gebrannt

Zeit: 15.01.2015, 15.10 Uhr; Ort: Dresden-Laubegast

In einem Wohnhaus an der Troppauer Straße hat es am Donnerstagnachmittag gebrannt. Das Feuer war in einer Einraumwohnung im 1. Obergeschoss ausgebrochen. Mehrere Hausbewohner wurden wegen des Verdachtes auf eine Rauchgasvergiftung vor Ort medizinisch betreut. Zu dem entstandenen Sachschaden liegen keine Angaben vor. Die Dresdner Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

1.000 Euro Beute bei Einbruch in Geschäft

Zeit: 14.01.2015, 21.00 Uhr bis 15.01.2015, 12.30 Uhr; Ort: Dresden-Cotta

Ein Geschäft an der Klopstockstraße ist in der Nacht zum Donnerstag von Einbrechern heimgesucht. Die Täter zerschlugen eine Scheibe des Gebäudes und drangen in die Verkaufsräume ein. Sie stahlen einige Uhren, Schmuck und Weinflaschen im Wert von etwa 500 Euro sowie weiter 500 Euro Bargeld. Der entstandene Sachschaden beträgt rund 100 Euro.

Telefon bei Einbruch in Arztpraxis erbeutet

Zeit: 14.01.2015, 17.10 Uhr bis 15.01.2015, 07.05 Uhr; Ort: Dresden-Weißer Hirsch

Unbekannte haben das Fenster einer Arztpraxis an der Bautzner Landstraße zerschlagen und sind eingestiegen. Die Einbrecher durchsuchten das Mobiliar und stahlen ein Telefon im Wert von etwa 30 Euro. Der Sachschaden beträgt ca. 330 Euro.

Sieben Autos aufgebrochen

Zeit: 14.01.2015 bis 15.01.2015; Ort: Stadtgebiet Dresden

Unbekannte sind in insgesamt sieben Autos im Stadtgebiet Dresden eingebrochen. Die Täter zerschlugen jeweils eine Seitenscheibe und stahlen aus den Autos Gepäckstücke, Kleidung und Bargeld. Zudem wurde in zwei Fällen der Tankverschluss aufgebrochen und Benzin abgezapft. Abschließende Schadensangaben liegen noch nicht vor.

Elf Menschen bei insgesamt 42 Unfällen verletzt

Die Polizei registrierte am 15.01.2015 im Stadtgebiet Dresden insgesamt 42 Verkehrsunfälle mit elf verletzten Personen.

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Auch in den umliegenden Geschäften werden sich Polizisten umhören. Viel erfahren dürften sie dabei nicht. Beim benachbarten Bäcker Emil Reimann arbeitete am Vormittag Verkäuferin Sabrina König. „Ich habe nichts gesehen oder gehört“, sagt sie, genau wie ihre Kolleginnen. Erst als die Polizei mit Blaulicht, aber ohne Signalhorn auftaucht, geht König neugierig vor die Tür, um nachzusehen. Da erzählt ihr ein Passant von dem Diebstahl. Im Swissotel auf der anderen Seite des Juweliers will auch keiner etwas mitbekommen haben, ebenfalls nicht gegenüber im Besucherzentrum „Art & Info“.

Am Nachmittag ist auf der Schloßstraße die Normalität zurückgekehrt. Die rot-weißen Sperrbänder sind verschwunden. Vor dem Swissotel parken wieder Autos von Ein- und Auscheckern. Im „Tempus Arte“ hat Kim Djapri mit seinen Verkäuferinnen inzwischen aufgeräumt. Nichts deutet mehr auf den rabiaten Diebstahl hin. Bis auf die Vitrine, links, direkt am Eingang, hinter dem Schaufenster – die ist völlig leer und kaputt. Das werde auch erst einmal so bleiben, denn eine neue muss eine Spezialanfertigung sein. Trotzdem ist die Boutique wieder offen. „Unter Vorbehalt“, schränkt Djapri ein. „Aber wenn jemand einen Füllfederhalter oder eine Uhr bei uns kaufen möchte, kann er das.“

Erst am 20. September vorigen Jahres hatte das exklusive Geschäft eröffnet. Die lateinischen Wörter „tempus“ und „arte“ stehen für Zeit und Kunst, also Uhren und Schmuck. Unter der Bezeichnung hatten sich drei Firmen mit Sitz in München zusammengeschlossen. Dazu zählen die Uhrenmanufaktur Lang & Heyne aus Dresden, die Leinfelder Uhren aus München sowie die Uhren-Werke Dresden.

Die Gruppe will den Uhrenbau „Made in Germany“ vorantreiben, unabhängig von Zulieferungen aus der Schweiz. In der Dresdner Boutique werden die hochwertigen Modelle verkauft. Darüber hinaus können die Kunden noch Schmuck und anspruchsvolle Accessoires erwerben. Im Angebot sind dabei nicht nur eigene Marken, sondern eine Reihe weiterer exklusiver Hersteller, meist aus Deutschland, die losgelöst von Konzernen fertigen.

Zeugen-Telefon der Polizei: 4832233