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Justizbeamte tragen jetzt blau

Die Mitarbeiter der JVA haben neue Uniformen erhalten. Aber nicht nur der Anblick der Beamten hat sich geändert.

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Von Maria Lotze

Bereits vor fünf Jahren haben die ersten Beamten der sächsischen Polizei ihre neue blaue Uniform in Empfang genommen. Erst jetzt erhalten auch die Beamten und Angestellten im Allgemeinen Vollzugsdienst der Justizvollzugsanstalt (JVA) Waldheim ihre neue Dienstkleidung in hell- und dunkelblau. Rund 145 Mitarbeiter mussten dafür extra nach Chemnitz zur Beschaffungsstelle fahren, um sich die passenden Jacken, Hosen und Shirts herauszusuchen. „Das war ein großer logistischer Aufwand“, sagt Sören Pauli, Ableitungsleiter Funktionsdienste in der JVA Waldheim.

Die meisten von Paulis Kollegen hätten sich auf die neue Kleidung gefreut. Sie mache das Erscheinungsbild der Mitarbeiter deutlich frischer, so Michaela Tiepner, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit. Und die Kollegen haben mehr Auswahl. Bisher gab es bei den Uniformen neben Jacken und Hosen nur Pullover sowie lang- und kurzärmlige Hemden. Nun gehört auch ein Poloshirt zum Repertoire. Die Frauen müssen in Zukunft allerdings auf das Tragen eines Rockes verzichten. Er wurde bei der Reform der Dienstkleidung aus dem Programm gestrichen.

Noch bis September haben die Mitarbeiter der JVA Zeit, sich an die neue Dienstkleidung zu gewöhnen. Dann muss die Umstellung abgeschlossen sein. Noch immer wären vereinzelt Beamte oder Angestellte in den alten Uniformen zu sehen, so Pauli. Die grüne Dienstkleidung geben die Frauen und Männer bei der Beschaffungsstelle in Chemnitz ab, wenn sie ihre neue Kleidung abholen.

Neuer Scanner für mehr Sicherheit

Nicht so offensichtlich wie die neuen Uniformen ist der Fingerabdruck-Scanner, der seit gut zwei Monaten in der JVA zum Einsatz kommt. Er befindet sich vor dem Hauptausgang des Gebäudes direkt neben der Zeiterfassung für die Mitarbeiter. Der kleine, schwarze Kasten ist ein weiteres Mittel, um die Gefangenen möglichst genau zu identifizieren. Anlass für die Einführung der Scanner, die vor Kurzem in allen neun sächsischen Gefängnissen sowie in der Jugendstrafvollzugsanstalt Regis-Breitlingen installiert wurden, ist die Flucht eines Gefangenen aus einem Dresdener Gefängnis. Einem Ungarn war es mit dem Vortäuschen einer falschen Identität gelungen, aus der Untersuchungshaft zu entkommen. Der Finger-Scanner soll das in Zukunft vermeiden.

Die Gefangenen, die im Rahmen von alleinigen Ausgängen oder in Begleitung von Beamten, aus der Haftanstalt herauskommen, müssen nun beim Verlassen der Einrichtung ihren Fingerabdruck hinterlassen. Der Scanner überprüft, ob der Abdruck identisch mit dem ist, der in der Datenbank hinterlegt ist. So soll sichergestellt werden, dass es sich auch wirklich um die entsprechende Person handelt. Der Scanner allein reiche allerdings dafür nicht aus, sagt Sören Pauli. Natürlich werde er auch weiterhin den Namen, das Geburtsdatum sowie Fotografien der Person bei der Identifizierung zu Hilfe nehmen. Bei der Aufnahme der Gefangenen wird neben Fotos auch der Fingerabdruck erfasst und in der Gefangenen-Datenbank gespeichert. Fast täglich ist der Scanner seit dem Einbau im Einsatz.