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Junger Wolf stirbt auf der B 96

Ein VW-Fahrer war Mittwochmorgen Richtung Königswartha unterwegs. Hinter Holscha rannte das Tier auf die Straße. Der Welpe stammt aus einem neuen Rudel.

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Von Kerstin Fiedler

Einen männlichen Welpen aus dem Rosenthaler Rudel identifizierten die Mitarbeiter des Landratsamtes und später des Wildbiologischen Büros Lupus, als sie gestern zu einem Unfall auf der B 96 gerufen wurden. Dort war ein 44-jähriger VW-Fahrer gegen 5.30 Uhr in Richtung Königswartha unterwegs, als der Wolf plötzlich auf die Straße rannte. Der Autofahrer konnte nicht mehr bremsen oder ausweichen. Das Tier starb noch an der Unfallstelle. Der Schaden am Auto beträgt etwa 500 Euro, teilt die Polizeidirektion Görlitz mit.

Hagen Rothmann, der beim Landratsamt für Vorfälle mit Wölfen zuständig ist, besichtigte den Unfallort. Dort hat er den Wolf vermessen, gewogen und geborgen, um ihn dann dem Wildbiologischen Büro Lupus zu übergeben. Mittlerweile ist das Tier in Berlin angekommen. Dort werden Wolf-Kadaver im Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung untersucht. Vanessa Ludwig vom Kontaktbüro Wolfsregion Lausitz kann nach ersten Erkenntnissen bestätigen, dass es sich bei dem jungen Wolf wahrscheinlich um einen männlichen Welpen aus dem diesjährigen Wurf des Rosenthaler Rudels handelt. Dieses gibt es erst seit dem vergangenen Jahr. Mindestens zwei Jungtiere wurden aus diesem Wurf bereits gesichtet. Durch die Neugründung dieses Rudels haben sich die Milkeler Wölfe weiter nördlich von Königswartha zurückgezogen, sodass es wahrscheinlicher ist, dass das Jungtier aus dem Rosenthaler Familienverband stammt.