Von Bernhard Donke
Seit drei Jahren hat Lucas Tzschoch den Fußball- schiedsrichterausweis in der Tasche. „Als ich die Schiedsrichterprüfung ablegte, wollte ich nur einmal etwas Neues ausprobieren“, erzählt er. „Und ich wollte wissen, wie es ist, auf der anderen Seite des Spieles zu stehen.“ In der Spielserie, die jetzt beginnt, hat er den Sprung in die Landesklasse des Sächsischen Fußballverbandes geschafft.
Damit könnte er so manchem heutigen Bundesligaschiedsrichter nacheifern. Auch die meisten dieser Klasse haben so einen Leistungssprung aus der Kreisliga in die Landesklassse ihres Verbandes innerhalb weniger Jahre geschafft, und sich dann bis in die Bundesliga, die UEFA oder gar Fifa emporgearbeitet.
Für Lucas Tzschoch ist das noch ein Traum. Einer, der aber 2012, damals noch Jugendspieler beim FV Eintacht Niesky, begann. Zuvor kickte der 18-Jährige in der E-Jugend des ASSV Horka, um dann bis zur A-Jugend beim FV Eintracht Niesky um Meisterpunkte zu spielen. Seit einem Jahr ist er zurück in Horka. Dieses Jahr hat er sein Abitur gemacht und bereitet sich jetzt auf ein Studium im Fach Regenerative Energie in Dresden vor. Fußball wird für ihn aber definitiv ein Thema bleiben. „Schon beim ersten Spiel, das ich als Schiedsrichter leitete, habe ich gemerkt, das gefällt mir“, erzählt Lucas Tzschoch.
Sicheres Auftreten, der tadellose Umgang mit Spielern, gute Regelkenntnis und Fitness – das fiel den Schiedsrichterbeobachtern des Fußballverbandes Oberlausitz auf. So geriet Tzschoch ins Blickfeld des Schiedsrichterausschusses, der ihn in die Fördergruppe für junge Schiedsrichter aufnahm. Weiter ging der Weg in die Kreisliga des Kreisverbandes. Wieder gab es gute Noten und Beurteilungen von den Beobachtern. Der nächste Schritt: Testspiele in der Kreisoberliga. Und schließlich entschied der Fußballverband Oberlausitz, den jungen Schiedrichter mit Beginn des Spieljahres 2015/16 in die Landesklasse des Sächsischen Fußballverbandes einzustufen. Zuvor musste Lucas Tzschoch einen Leistungstest in Fitness und Regelkunde an der Sportschule des Sächsischen Fußballverbandes in Grimma ablegen.
Je höher die Klasse, desto schwieriger wird es für einen Schiedsrichter in diesem Alter, sich durchzusetzen und zu bestehen. „Ich nehme diese Herausforderung an und bin optimistisch, dass ich es schaffe“, sagt Lucas Tzoch. Seine Eltern sind froh, dass er diesen Weg eingeschlagen hat. „Sie waren wegen der Verletzungsgefahr immer ein bisschen dagegen, dass ich Fußball spiele.“