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Junge Landwirte starten in den Beruf

Im Lindenhof übergab Landrat Michael Geisler die Zeugnisse für erfolgreiche Ausbildungen. Die besten kommen aus Klingenberg.

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© Egbert Kamprath

Von Franz Herz

Klingenberg. Die Gemeinde Klingenberg ist ein Nest für gute Junglandwirte. Die drei besten Absolventen der diesjährigen Abschlussprüfungen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge haben ihre Lehre bei der Agrargesellschaft Ruppendorf und beim Biohof Welde in Borlas gemacht, wie der Regionalbauernverband informierte. Das sind beides Ortsteile von Klingenberg.

Bei einer Feierstunde am Donnerstag haben Henryk Schultz, der Vorsitzende des Regionalbauernverbands Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, und Landrat Michael Geisler (CDU) 15 Lehrlingen zu ihrem Abschneiden gratuliert und die besten unter ihnen ausgezeichnet. Daniel Proft und Aaron Becher hatten gleichauf die besten Prüfungsergebnisse, Max Zeis das drittbeste. Proft und Zeis haben in Ruppendorf gelernt. Mit ihnen hat noch Michael Eitner seine Ausbildung abgeschlossen. Ihr Ausbilder Johannes Putz, der Pflanzenbauchef in Ruppendorf, war von den dreien richtig begeistert. „Das war der beste Jahrgang, seitdem ich in der Ausbildung tätig bin“, sagte er. „Auch wenn die Noten jetzt unterschiedlich sind, waren sie für mich alle drei gleich spitze.“

Der familiäre Hintergrund

Putz führt das wesentlich darauf zurück, dass sie alle in ihren Familien einen landwirtschaftlichen Hintergrund haben. Einer ist der Sohn eines Klauenpflegers, weiß also vom Vater, wie man mit Kühen umgeht. Einer ist der Sohn des Herdenmanagers in der Agrargesellschaft, und Daniel Proft kennt die Landwirtschaft auch schon von Kindesbeinen an. „Mein Onkel führt den Pferdehof Göbel in Obercarsdorf“, sagt der Oberfrauendorfer. Die Agrargesellschaft übernimmt sie alle und auch noch den dritten Spitzenabsolventen, Aaron Becher, der beim Biohof Welde in Borlas gelernt hat.

Einer wird in der Milchviehanlage des Betriebs eingesetzt. Die anderen arbeiten im Feldbau, der Abteilung, für die Putz zuständig ist. Daniel Proft macht das die ersten Jahre aber nur in Teilzeit, denn er nimmt gleichzeitig noch ein Technikerstudium an der Fachschule in Freiberg-Zug auf. Diese Ausbildung ist als Winterschule organisiert. In den kalten Monaten, wenn auf den Feldern wenig zu tun ist, drückt er die Schulbank. Dafür stellt ihn der Betrieb frei. Im Sommerhalbjahr arbeitet er ganz normal auf den Feldern in und um Ruppendorf mit. Drei Winterhalbjahre wird das dauern.

Für ihn war schon immer klar, dass er einmal eine landwirtschaftliche Ausbildung machen wird. Nach der mittleren Reife hat er sich bei verschiedenen Unternehmen beworben. Den Ausschlag für Ruppendorf gab dann, dass verschiedene Verwandte von ihm dort arbeiten, die ihm zugeraten haben.

In der Lehre hat ihm besonders der Umgang mit den großen Maschinen Spaß gemacht. Jetzt will er sich in Zug noch das theoretische Rüstzeug holen, um später einmal im Unternehmen eine verantwortungsvolle Position zu übernehmen. Sein Ausbilder findet das eine gute Entscheidung. Er sagt: „Die entscheidenden Erfahrungen macht ein Landwirt immer in der Praxis, aber eine theoretische Grundlage ist auch wichtig.“