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Junge Deutsche randalieren am Berzdorfer See

Die Täter haben an Kassenhaus, Bänken, Schildern und Toilette Schaden von mehreren Tausend Euro verursacht. Doch dann rückte der Sicherheitsdienst an.

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© Danilo Dittrich

Von Ingo Kramer

Novum am Berzdorfer See: Erstmals seit längerer Zeit ist es am späten Donnerstagabend gelungen, Randalierer an Ort und Stelle zu ertappen. „Laut Angaben des Wach- und Sicherheitsdienstes K9 haben die zurzeit rund um die Uhr am See präsenten Mitarbeiter mehrere Jugendliche bei deren Zerstörungsaktion überrascht“, sagt Rathaussprecher Wulf Stibenz. Einer der Sicherheitsmitarbeiter habe einen Warnschuss in die Luft abgegeben: „Dann konnte einer der Jugendlichen gestellt, gesichert und der sofort alarmierten Polizei übergeben werden.“ Zusätzlich sei gegen drei weitere namentlich bekannte Personen Strafanzeige gestellt worden.

Während Stibenz also von vier Leuten spricht, macht die Polizei andere Angaben. Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes hätten gegen 22.15 Uhr drei Randalierer gestellt, sagt Sprecher Thomas Knaup. Die 18 und 19 Jahre alten Männer seien deutsche Staatsbürger mit Wohnsitz in Görlitz.

Nach bisherigen Erkenntnissen liegt der Sachschaden bei mehreren Tausend Euro. Die Jugendlichen haben eine Toilette verwüstet, mehrere Verkehrszeichen, eine Bank und einen verankerten Papierkorb umgeworfen, Schilder verbogen und das Kassenhäuschen der Firma K9 schwer beschädigt. Allein dort liegt der Schaden bei rund 1 000 Euro. Die Firma hat am Freitag ein Provisorium errichtet. Das neue Kassenhaus wird laut Stibenz etwa in zwei Wochen geliefert. Während der Ermittlungen hat sich am Freitag auch herausgestellt, dass weitere Bänke am Strand zerstört worden sind – und zwar im Norden, auf dem Gelände der LMBV. Nach Aussage von Knaup wird nun geprüft, ob auch das auf das Konto der drei Tatverdächtigen geht. Sie seien nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entlassen worden. Gerüchte, wonach einer der Jugendlichen die Nacht im Polizeirevier verbracht hat, weist Knaup als falsch zurück.

OB Siegfried Deinege hat sich Freitagnachmittag mit den Leuten von K9 am See getroffen, um sich ein Bild von den Zerstörungen zu machen – und die Unterstützung der Stadt zuzusichern. Er setzt auf die Ermittlungsarbeit der Polizei: „So etwas muss restlos aufgeklärt werden, damit wir handeln können.“ Die Ermittlungen der Kriminalpolizei zu den Sachbeschädigungen dauern an. Sollten weitere Zeugen den Vorfall beobachtet haben, nimmt jede Polizeidienststelle Informationen entgegen.