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Junge Ärzte übernehmen

In zwei Praxen im Bischofswerdaer Land wurden die Weichen für eine Nachfolge erfolgreich gestellt. Auch für eine dritte gilt das als sicher.

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© dpa

Bischofswerda/ Putzkau. Eine gute Nachricht für Patienten in Bischofswerda, Putzkau und Umgebung: Drei langjährige niedergelassene Ärzte haben einen Nachfolger. Antje Heiser aus Bischofswerda übernahm jetzt die Praxis von Dr. Wolfgang Müller am Drebnitzer Weg 4 in Bischofswerda. Die 37-jährige Fachärztin für Allgemeinmedizin war während ihrer Ausbildung auch in der Praxis von Dr. Biesold in Putzkau tätig. Die Mutter einer 13-jährigen Tochter werde die Praxis auf dem Aicher-Gelände nun nach und nach modernisieren, sagte sie in einem Gespräch mit der SZ. Zunächst stellt sie Praxisabläufe auf Computer und Internet um. Die Besuche von Patienten in ihrem Zuhause oder im Pflegeheim behalte sie bei, sagte Antje Heiser. Ihr sei es wichtig, sich für jeden Patienten ausreichend Zeit zu nehmen. Neue Patienten nehme sie gern auf.

Bischofswerdas HNO-Ärztin Dr. Heidrun Birner übergibt am 17. Januar ihre Praxis an der Putzkauer Straße an ihre Tochter Evelyn Hüsni. Die erfahrene Medizinerin zieht sich aus dem Berufsleben aber nicht zurück. Für ein Jahr wird sie noch an der Seite ihrer Tochter weiterarbeiten – als angestellte Ärztin in der Praxis, die sie vor 25 Jahren gründete. Beide Ärztinnen werden dort Sprechstunden halten.

Auch für die Putzkauer Hausarztpraxis sind die Weichen auf Nachfolge gestellt. Dr. Alexander Thomas setzt seit Beginn dieses Jahres seine Facharztausbildung bei Dr. Günther Biesold fort. Der 69-Jährige wird seinen jungen Kollegen ab jetzt drei Jahre lang als Mentor unterstützen. Danach soll Dr. Thomas die Praxis übernehmen können. Dr. Biesold kennt Alexander Thomas schon seit dessen Schulzeit und betreute ihn in den vergangenen Jahren während des Medizinstudiums.

Die Praxisnachfolgen in Bischofswerda und Putzkau sind ein Glücksfall. Nicht überall gelingt das. So geht ein Großteil der niedergelassenen Ärzte in Sachsen in den nächsten Jahren in den Ruhestand. Laut Kassenärztlicher Vereinigung werde es schwer, alle Praxen weiterzuführen. Gerade im ländlichen Raum sei es kompliziert, junge Mediziner für die Übernahme einer Praxis zu gewinnen, heißt es. (SZ)