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Jugendtreff weicht dem Hort

Der Träger und die Stadt suchen nach einer Alternative für die Ferien. In zwei Jahren könnte der Treff wieder öffnen.

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© Dietmar Thomas

Von Sylvia Jentzsch

Hartha. Seit dem 1. März ist der Freizeittreff „Sunshine“ an der Sonnenstraße geschlossen. Das teilte die Projektkoordinatorin der Kindervereinigung Leipzig Peggy Kriegenherdt in einer Pressemitteilung am Montagnachmittag mit. Anfragen zuvor wurden mit dem Hinweis auf eine noch ausstehende Aussprache mit der Stadt nicht beantwortet.

Der Verein ist der Träger der Einrichtung. Seit dem Jahr 2010 nutzen der Hort Sonnenschein und der Freizeittreff „Sunshine“ das Gebäude gemeinsam. „Das erwies sich im Nachhinein als schwierig“, so die Projektkoordinatorin. Für die Kinder und Jugendlichen habe es seitdem keine Rückzugsmöglichkeiten gegeben und sie seien in ihrer Freizeitgestaltung eingeschränkt gewesen. Die Besucherzahlen sanken – zum Schluss sollen es noch zwei Kinder gewesen sein. Auch die späten Öffnungszeiten nach 16 Uhr, die sich durch die Erweiterung der Kapazität des Hortes ergaben, schränkten die Arbeit des Freizeittreffs ein.

Um künftig Fördergeld zu bekommen, hätte der Freizeittreff die Besucherzahlen in kurzer Zeit steigern müssen. Das konnte nicht realisiert werden. Deshalb wird der Freizeittreff vorerst geschlossen. Der Hort Sonnenschein, dessen Träger ebenfalls die Kindervereinigung ist, bleibt bis zum Umzug in die Schule am Standort (DA berichtete).

In der vergangenen Woche gab es ein Treffen von Vertretern der Stadtverwaltung und des Vereins. Gesprochen wurde über die Zukunft des Freizeittreffs .

„Die Stadt Hartha und die Kindervereinigung bekundeten, dass es wichtig ist, die Kinder und Jugendlichen zu fördern und in ihrem Prozess des Erwachsenwerdens zu unterstützen und zu begleiten“, so Peggy Kriegenherdt. Geplant sei nach dem geplanten Umzug des Hortes in die Pestalozzischule, das Freizeitzentrum wieder zu eröffnen.

„Nur unter dieser Voraussetzung haben wir der vorübergehenden Schließung zugestimmt“, sagte der Vorsitzende des Kultur- und Sozialausschusses (Kuso) Albrecht Günther. Ist der Hort ausgezogen, stehen das gesamte Gebäude und die Außenanlagen für die Kinder- und Jugendarbeit zur Verfügung. „Damit erweitern sich die Möglichkeiten enorm. Geändert werden müssen dann auch die Öffnungszeiten“, so Günther. Die Räume könnten am Vormittag von den Schulen genutzt oder die Räume vermietet werden. Bis dahin will der Kuso, dass die Räume in den Abendstunden belebt, von Jugendlichen und Junggebliebenen genutzt werden. So ist vorstellbar, dass Vereine Veranstaltungen organisieren. „Wir wollen, dass die Jugendarbeit in diesem Raum nicht einschläft“, sagte Günther.

Bis es wieder einen Freizeittreff gibt, wird es mindestens zwei Jahre oder länger dauern. Denn zunächst muss in der Schule das Brandschutzkonzept umgesetzt werden. Gibt es grünes Licht für Fördergeld, soll damit noch in diesem Jahr begonnen werden. Die Stadträte hatten Ende Januar ihre Zustimmung gegeben, das notwendige Geld einzuplanen. Außerdem ist der Brandschutz die Voraussetzung für den zweiten Bauabschnitt, der voraussichtlich im kommenden Jahr realisiert werden soll. Dabei handelt es sich um die Integration des Horts in die Schule. Dafür sollen einige Räume im Kellerbereich der Oberschule genutzt werden. Ob dieses Vorhaben bereits Ende nächsten Jahres abgeschlossen ist, kann niemand verbindlich sagen.

„Bis zur Wiedereröffnung werden Gespräche mit der Stadtverwaltung, den Kindern und Jugendlichen geführt, um die Bedürfnisse der zukünftigen Besucher zu analysieren und das Konzept des Freizeittreffs neu zu erarbeiten“, so die Projektkoordinatorin. „Die Stadt Hartha bedauert diese Entwicklung, die zur vorübergehenden Schließung der Freizeiteinrichtung führte. Wir werden in gemeinsamer Absprache mit dem Träger versuchen, zumindest in der Ferienzeit Möglichkeiten der Freizeitgestaltung vorzuhalten“, so die Stadt Hartha.