Merken

Jugendhaus startet wieder durch

Im „Ambos“ ändert sich mit dem neuen Betreiber einiges. Erst mal in den Angeboten, dann auch baulich.

Teilen
Folgen
© Norbert Millauer

Von Heike Sabel

Heidenau. Das Haus auf der Siegfried-Rädel-Straße hat seine kurze Zwangspause ohne negative Folgen überstanden. Nachdem das Christliche Jugenddorfwerk CJD es zum Jahresende abgegeben hatte, ist die Ausbildungsgesellschaft Schweißtechnik (AMS) eingesprungen. Seit 1. Februar führt sie das Haus als „Ambos“, führt Traditionen weiter und Neues ein. Auf die Besucher mussten die Mitarbeiter nicht lange warten. Für die Kinder und Jugendlichen in Mügeln ist der Treff seit jeher eine wichtige Adresse. Nun werden ihre Wünsche und Ideen noch mehr berücksichtigt. Ein Beispiel ist die Graffitigestaltung im Innenraum des Hauses, die gerade vorbereitet wird, sagt AMS-Geschäftsführer Norbert Rokasky.

Künftig will sich „Ambos“ mit anderen Heidenauer Vereinen zusammentun. Zum Beispiel mit dem Nachbarschaftsverein. Der ist unter anderem für die Angebote im Betreuten Wohnen Sonnenhof zuständig. „Das generationsübergreifende Arbeiten ist ein zentraler Baustein der Konzeption“, sagt Rokasky. Das fänden auch die Kinder und Jugendlichen spannend. Der Kontakt zum Faktotum, dem zweiten Kinder- und Jugendhaus in Heidenau, unter Trägerschaft des DRK, liegt nahe. Ein anderer Partner sei die Tafel mit ihrer Ausgabestelle auf der Einsteinstraße. Mit ihr sollen gemeinsame Kochangebote etabliert werden.

Zu denen, die vorher schon im Haus ein- und ausgingen, gehörten unter anderem Eltern mit ihren Kleinkindern. Die Krabbelgruppe wird derzeit wieder aufgebaut und von einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin betreut. Auch das Begegnungscafé ist weiterhin einmal monatlich zu Gast. Darüber hinaus vertieft sich die Zusammenarbeit mit der Aktion Zivilcourage. „Unser Haus steht für alle interessierten Menschen offen“, sagt Rokasky. „Toleranz im Miteinander, Vielseitigkeit und auf Lösungen konzentriertes Arbeiten sind für unsere Sozialpädagogen ganz wichtig.“

Das Miteinander beginnt schon in der AMS – die hat ihren Sitz unmittelbar hinter dem Jugendhaus. Dort bildet sie unter anderem junge Leute aus. Das Team der Werkstatt ist ein wichtiger Partner, nicht nur bei technischen und baulichen Hürden, sagt Rokasky. Auch das Interesse für die eine oder andere Ausbildung wird hier geweckt. Ein Aspekt, der für die Ambos-Besucher wichtig ist, die gerade einen passenden Berufsweg suchen.

Schon bei der Wiedereröffnung im Februar war klar, im Haus sind einige Bauarbeiten notwendig. Derzeit tragen Stadt und Betreiber zusammen, was gemacht werden muss. Vor allem hinsichtlich des Brandschutzes gibt es einige Auflagen. Ziel ist, bei laufendem Betrieb zu arbeiten, sagt Bürgermeister Jürgen Opitz (CDU). Das wird vor allem die Besucher freuen, die befürchteten, wieder auf das Haus verzichten zu müssen. Wann welche Arbeiten erledigt werden, wird noch festgelegt. Ende Mai soll die vorläufige Planung fertig sein. Dann ist auch noch die Frage der Finanzierung zu klären. Dafür will die Stadt als Eigentümer Fördermittel aus dem Programm der sozialen Stadt nutzen.

Öffnungszeiten: Montag (jeden ersten im Monat bis 16 Uhr), Dienstag, Donnerstag 14 bis 18, Do. 9 bis 12 Uhr Krabbelgruppe, Freitag 14 bis 19 Uhr, jeden ersten Sonnabend im Monat 14 bis 18 Uhr, 5. Mai anlässlich „Tag der Städtebauförderung“ gemeinsam mit der Stadt Heidenau