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Jugendgruppe legt beim THW los

Sechs Jungs und ein Mädchen gehören jetzt zum Nachwuchs. Es war nicht einfach, Interessierte zu finden.

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© Dietmar Thomas

Von Sylvia Jentzsch

Döbeln. Der Einsatz und die Öffentlichkeitsarbeit haben sich gelohnt. Die Ortsgruppe Döbeln des Technischen Hilfswerkes (THW) hat wieder eine Jugendgruppe. Die sieben Kinder und Jugendlichen treffen sich freitags alle 14 Tage zum Dienst. Die Leitung hat Jugendbetreuer Christopher Wintsche. „Wir haben beim Ritterstraßenfest offensiv für unseren Schnuppertag im September geworben“, sagte Christian Winkler, Ortsbeauftragter des Ortsverbandes Döbeln. Nun hat die Jugendgruppe sieben Mitglieder, sechs Jungs und ein Mädchen. „Es könnten aber noch mehr werden“, so Winkler.

Den Mitgliedern der Jugendgruppe würde zunächst Basiswissen vermittelt. Dazu gehören unter anderem die Knotenkunde und die Technik, die das THW ausmacht. „Wir arbeiten darauf hin, dass die Jungs in diesem Jahr das Leistungsabzeichen des THW ablegen können“, sagte Christian Winkler. Höhepunkt für die Jungs wird das Landesjugendlager Sachsen/Thüringen im Mai.

Nicht nur bei der Jugendarbeit kann der Ortsbeauftragte eine positive Bilanz ziehen. Die Anzahl der ehrenamtlich geleisteten Stunden ist beachtlich. Die Mitglieder der Ortsgruppe Döbeln) waren im vergangenen Jahr 5 800 Stunden im Einsatz. Das sind im Durchschnitt pro Mitglied 268 Stunden pro Helfer. Im Bundesdurchschnitt sind es 188 Sunden. Die hohe Anzahl der Stunden habe ihre Gründe, so Winkler. Im Jahr 2016 sind es 126 Dienste vor Ort gewesen und im vergangenen Jahr 195.

Mehr als 330 Stunden stecken im Aufbauprojekt des VW T5 , eines Transporters (DA berichtete). Hinzu kommen öffentliche Präsentationen, die Jugendarbeit und sieben Einsätze der Döbelner Ortsgruppe. „Vor fast genau einem Jahr waren wir im Landkreis wegen des Wintereinbruchs im Einsatz und unterstützten den Verband vor Ort, als die Firma Color Textil in Frankenberg brannte“, so Winkler. Hinzu kommt ein großer Einsatz beim Strohballenbrand in Meerane. Auch kleinere Fachberatungstermine gehören zur Arbeit. „Wir erklären dann, was wir leisten können und in welcher Zeit. Wir sind nicht schnell, da viele unsere Mitglieder nicht vor Ort sind, aber wir können viele technische Dinge und haben einen langen Atem“, so der Ortsbeauftragte. Noch zu wenige Behörden und andere Helfer wüssten das.

Deshalb will Christian Winkler die Möglichkeiten des THW mehr ins Bewusstsein von Entscheidern rücken. „Wir können auch Sturmschäden beseitigen, Unfallstellen ausleuchten oder das Eigentum nach Bränden oder Einbrüchen sichern. „Es geht nicht darum, anderen die Arbeit wegzunehmen, sie sollte nur auf mehrere Schultern verteilt werden“, so Winkler. Bei einem größeren Schadensereignis am Wochenende, in der Nacht oder am Feiertag habe das THW die Technik und das Material, um das Objekt zu sichern.

Eine Frage, die alle Mitglieder des Ortsverbandes bewegt, ist die unseres Objektes. „Wir hoffen, dass das Erkundungsverfahren des THW-Landesverbandes Sachsen-Thüringen abgeschlossen wird“, so Winkler. Unterm Strich soll herauskommen, ob es sich lohnt, die bisherige Unterkunft von der Bundesanstalt für Immobilien zu erwerben und zu sanieren oder neu zu bauen. „Das Ergebnis von 2016 wurde widerrufen und das Verfahren neu eingeleitet“, so Winkler. Nun hoffe der Ortsverband, dass er am Standort an der Friedrichstraße 17, auf dem ehemaligen Kasernengelände, bleiben darf. „Wir haben hier optimale Bedingungen. Die Raumaufteilung ist super. Wir haben ausreichend Platz“, so der Ortsverbandschef.

Nicht nur Projekte gibt es für das neue Jahr, sondern auch einen Wunsch – der Radlader soll ersetzt werden. „Wenn es die Firma, die die Technik herstellt, schafft, könnte es noch in diesem Jahr werden“, so Winkler.