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Jugend hilft bei der Integration

Zwei Mitglieder des Döbelner Sportvereins unterstützen Flüchtlinge. Für Projekte wie dieses gibt es nun wieder Geld.

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© Dietmar Thomas

Von Maria Fricke

Döbeln. Sie sind jung und offen für fremde Kulturen, Sprachen und Einstellungen – Jessica Gückel und Nico Schneider. Die beiden jungen Erwachsenen engagieren sich ehrenamtlich als Integrationsbotschafter im Döbelner Sportverein SV Vorwärts. Das Geld dafür kommt aus dem Aktionsplan „Toleranz ist ein Kinderspiel“.

Um die Botschafter bemüht hat sich Jörg Dathe vom Vorstand des Sportvereins. Dieser engagiert sich seit mehreren Jahren für die Integration, sowohl von Behinderten als auch von Ausländern. Jessica Gückel und Nico Schneider helfen dem Verein bei der Verständigung mit den Flüchtlingen, die regelmäßig in der Sporthalle an der Burgstraße zum Sport vorbeikommen. Sie wirken auch bei den Vorbereitungen der Tischtennis-Weltmeisterschaft im Mai mit.

„Ich wollte für Toleranz und Minderheiten eintreten“, begründet Jessica Gückel ihre Motivation. Die 18-Jährige absolviert derzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr an der Grundschule in Waldheim. Zur Integrationsbotschafterin hat sie sich erst ausbilden lassen. Drei Tage war sie dafür mit Nico Schneider in Göttingen. Regelmäßig gibt es Weiterbildungen für die Integrationsbotschafter. Für den 19-jährigen Nico Schneider war das Engagement in diesem Bereich auch wichtig, um sich in Sachen Flüchtlingspolitik eine eigene Meinung zu bilden. Der Döbelner ist seit zwölf Jahren Mitglied im Döbelner SV Vorwärts.

Damit das Projekt weiter geht, hat der Sportverein sich nun erneut um Geld aus dem Aktionsplan „Toleranz ist ein Kinderspiel“ beworben. Die Möglichkeit dazu haben auch noch andere Projekte. Wie das Landratsamt mitteilte, stehen für dieses Jahr voraussichtlich 145 000 Euro an Bundes-, Landes- und Kreisgeldern zur Verfügung. Für jedes Projekt sind dabei maximal 7 500 Euro möglich.

Wer für sein Vorhaben Unterstützung haben möchte, kann sich noch bis 17. Februar bewerben. Wichtig ist jedoch, dass die Projekte unter anderem demokratische Vielfalt fördern, Weltoffenheit vermitteln und gewaltfreie Konflikt- und Lösungsstrategien transportieren. Der lokale Begleitausschuss entscheidet schließlich darüber, welches Projekt gefördert wird.

Koordiniert wird der Aktionsplan von der Stabsstelle Extremismusbekämpfung am Landratsamt Mittelsachsen. Ansprechpartnerin dort ist Katrin Dietze. „Die Stabsstelle ist präventiv tätig und im gesamten Landkreis aktiv, um wirklich frühzeitig beispielsweise mit Projekten für das Thema zu sensibilisieren“, ordnet Kreissprecher André Kaiser ein. Ziel sei es, extremistischen Tendenzen vorzubeugen. Seit 2015 gibt es den Aktionsplan „Toleranz ist ein Kinderspiel“, der mit Geldern von Bund, Land und Kreis finanziert wird.

Im vergangenen Jahr wurden 38 Projekte umgesetzt. Sie erhielten insgesamt eine Unterstützung von rund 125 000 Euro. Die Stabsstelle organisierte einen Aktionstag zum Thema Inklusion und Sucht und es gab eine Demokratiekonferenz in Form einer Zukunftswerkstatt zum Thema Ehrenamt. Diese Veranstaltungen sollen laut André Kaiser in den kommenden Jahren fortgeführt werden.