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Johanna und Ben dominieren in Löbau-Zittau

Die Hitliste der Babynamen ändert sich kaum. Jedoch kamen in Zittau und Ebersbach wieder weniger Kinder zur Welt.

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© Matthias Weber

Von Romy Kühr und Gabriel Wandt

Flora ist eine kleine Exotin. Das Mädchen, das als erstes Kind in diesem Jahr auf der Ebersbacher Geburtsstation zur Welt kam, hat einen Namen bekommen, der aus der Statistik herausfällt. Bei den Mädchen führt Johanna die aktuelle Hitliste der Vornamen im Raum Löbau-Zittau an, auch Sophie ist sehr beliebt. Die Namen wurden im vergangenen Jahr zwölf beziehungsweise elf Mal von Eltern aus der Region vergeben.

Das geht aus der Statistik hervor, die das Klinikum Oberlausitzer Bergland zusammengestellt hat. Das Klinikum unterhält zwei Entbindungsstationen: in Ebersbach und Zittau. Bei den Jungen führen Ben und Luca die Liste an. 13 beziehungsweise neun Jungen, die in Zittau oder Ebersbach geboren sind, wurden von ihren Eltern so genannt. Auch alte deutsche Namen liegen nach wie vor im Trend, daran hat sich in den letzten Jahren wenig geändert: Arthur, Kurt und Richard kommen unter den Top 5 der hiesigen Kliniken im Jahr 2015 genauso vor, wie Charlotte, Greta und Luise. Oberlausitzer Eltern bilden mit ihrer Vornamenswahl im deutschlandweiten Vergleich keine Ausnahme. Kurz, klangvoll und gut auszusprechen sollen die Namen sein. Mia, Emma und Hannah führen die deutsche Hitliste bei den Mädchen an; Ben, Jonas und Leon bei den Jungs.

Familie Nitschke aus Neukirch hat für ihr Neujahrsbaby Flora einen Namen ausgewählt, der eine besondere Geschichte hat: „Eine Uroma meiner Frau hieß so“, erzählt Vater René Nitschke. Er und seine Frau haben sich vor der Namenswahl viele Gedanken gemacht. Auch die ältere Tochter Frieda trägt den Namen ihrer eigenen Uroma. Beide Mädchen haben zudem jeweils einen zweiten Vornamen bekommen: sie heißen Frieda Maxi und Flora Viktoria. Auch damit folgt die Familie einem allgemeinen Trend. Immer mehr Eltern geben ihren Kindern zwei Vornamen, das ist seit einigen Jahren schwer im Kommen.

Hobby-Namensforscher Knud Bielefeld hat das herausgefunden. Er erstellt jedes Jahr eine deutschlandweite Statistik der beliebtesten Vornamen und veröffentlicht sie auf seiner Internetseite. Denn eine offizielle Vornamenstatistik gibt es nicht. Für seine inoffizielle wertet Bielefeld die Daten von Geburtskliniken und Standesämtern aus. Vornamen in Deutschland erfasst auch die Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden. Sie präsentiert ihre Auswertung jedoch jeweils erst im Folgejahr. Die aktuellste Statistik stammt also aus dem Jahr 2014: Sie wird von Hanna und Louis angeführt.

Während sich die Namensstatistik kaum geändert hat, zeigt die der Geburtenzahlen in der Region jedoch einen deutlichen Knick. 770 Kinder sind 2015 in den Krankenhäusern Zittau und Ebersbach zur Welt gekommen, teilt die Geschäftsführung mit. Eine detaillierte Übersicht, wie viele Babys an welchem Standort geboren wurden, will das Klinikum allerdings nicht veröffentlichen. Insgesamt betrachtet bedeutet die Zahl jedoch einen deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahr. 2014 wurden insgesamt 840 Babys geboren, 428 davon auf der Ebersbacher Entbindungsstation, 412 in Zittau. In den vorangangenen fünf Jahren lag die Zahl der Geburten immer über der von 2015.