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Jetzt kommt Kunst ins Elementarium

Für sechs Wochen stellen die Künstlerinnen Gudrun Otto und Cvetlanka Kirilova Schnorrbusch im Museums-Erdgeschoss aus.

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© René Plaul

Von Ina Förster

Kamenz. Die Steinzeit ist Geschichte. Es leben die sprechenden Steine! Und erlebte Bilder in schöner Symbiose. Im Museum der Westlausitz zieht für die kommenden sechs Wochen Kunst ins Erdgeschoss ein. Nachdem die erfolgreiche letzte Sonderausstellung in aller Schnelle abgebaut und die Räume frisch gemalert wurden, geht es fast übergangslos weiter. „Diesen Anspruch haben wir, aber es bedarf nach einer großen Sonderausstellung eben doch ein paar größeren Nachbesserungen“, so Museumsleiterin Friederike Koch-Heinrichs. Mit ihrem eingeschworenen Team, das in den letzten Tagen fleißig die Hände rührte, klappt das bestens. Bereits am Freitag, dem 9. März wird die neue Sonderausstellung mit Künstlerinnen aus der Region eröffnet. Gudrun Otto aus Hoyerswerda und Cvetlanka Kirilova Schnorrbusch aus Leppersdorf kannten sich im Vorfeld zwar nicht, stellen nun aber gemeinsam aus. Es gibt Parallelen in ihren Kunstwerken, die miteinander harmonieren und sich gegenseitig befruchten. Beide ziehen ihre Inspiration überwiegend aus der Natur und dem Leben selbst. Die gebürtige Bulgarin Cvetanka Kirilova Schnorrbusch, die seit 1983 in Sachsen lebt, nutzt dabei Naturmaterialien wie Stein oder Treibholz, um diese durch ihre natürliche Form zu sich sprechen zu lassen und daraus neue, menschliche Formen zu schaffen. Gudrun Otto ist immer auf der Suche nach neuen Eindrücken in der Natur naher und ferner Landschaften, um ihre Erlebnisse in Bildern festzuhalten. Diese zwei Arten der Betrachtung der Natur und ihre künstlerische Umsetzung finden in der Ausstellung zusammen und erzählen neue Geschichten.

Beide Künstlerinnen stellten bereits in der Region aus. Cvetlanka Kirilova Schnorrbusch ist in der Dresdner Ecke keine Unbekannte, zeigte ihre Kunstwerke unter anderem in Bad Schandau, Bärwalde, Meißen, Pirna , Pulsnitz und Radeberg. Die 61-Jährige reist gern – vor allem nach Marokko und in die Türkei. Und verarbeitet ihre Erfahrungen in den Skulpturen. Mancher ihrer Steine trägt zwei Gesichter. Auch das Weibliche dominiert in den Werken. Die Künstlerin arbeitet gern mit Steinen, die sie zufällig findet. Oder diese sie. Aus alten Mauerresten entstehen so beispielsweise Gesichter mit extravaganter Farbgebung. Gudrun Otto ist seit 1991 freischaffend in Hoyerswerda tätig. Sie ist Mitglied in verschiedenen Malzirkeln, so bei Heinz Sieger. Der Landschaft der Lausitz kann sie einiges abgewinnen, aber sie verarbeitet auch Urlaubsreisen ins Lieblingsland Spanien gern. Die Räume des Museums gefallen beiden Künstlerinnen. „Ich wollte mich schon immer mehr mit der Lausitz verbinden“, so Cvetlanka Kirilova Schnorrbusch. Dieser Traum wird nun erfüllt.