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Jetzt kann in Bannewitz gebaut werden

Der Plan für das neue Wohngebiet an der Boderitzer Straße ist beschlossen. Fast alle Grundstücke sind schon verkauft.

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© Grafik: SZ

Von Franz Werfel

Bannewitz. Wer länger nicht von Dresden nach Bannewitz gefahren ist, wird den Ortseingang kaum wiedererkennen. Ein fast sechs Meter hoher Lärmschutzwall grenzt die dahinterliegen Häuser von der Bundesstraße B 170 ab und umschließt eine ehemalige Ackerfläche. Ende dieses Monats soll der Lärmschutzwall fertig werden. Auch der hinter ihm liegende Acker wird sich in den kommenden Monaten verändern. Denn hier entsteht das derzeit größte Neubaugebiet der Gemeinde Bannewitz. Den dafür nötigen Bebauungsplan hat der Bannewitzer Gemeinderat auf seiner jüngsten Sitzung fast einstimmig als Satzung beschlossen. Nur der Grünen-Abgeordnete Alexander von Finck enthielt sich.

Ein paar Änderungen musste das Dresdner Planungsbüro um die Stadtplanerin Jana Windelband aber noch vornehmen. Denn im vergangenen halben Jahr hatten Behörden und Bürger Stellungnahmen zum neuen Baugebiet abgegeben. Der wichtigste Punkt dabei ist der Lärmschutz. „Um einen optimalen Lärmschutz zu gewährleisten, wird die Lärmschutzwand, die im Süden an den Lärmschutzwall anschließt, nun vier Meter hoch und direkt an die B 170 gebaut“, sagte Jana Windelband im Gemeinderat. Als Folge daraus entfällt der direkte Fußweg vom Wohngebiet zur Bushaltestelle an der B 170. Die Anwohner werden also einen Umweg in Kauf nehmen müssen. Die Lärmschutzwand soll von beiden Seiten begrünt werden.

Direkt hinter der Wand entsteht ein kleines Gewerbegebiet. Dort dürfen aber auch Wohnungen gebaut werden. Die Häuser direkt an der B 170 sollen maximal dreistöckig sein, bewohnt werden dürfen sie aber nur in den ersten beiden Obergeschossen. Die Gemeindeverwaltung hofft, dass sich in den Häusern Gewerbe ansiedelt. Der Ort dürfte das Interesse von Investoren wecken, liegt er doch genau gegenüber dem bereits bestehenden Gewerbegebiet. Dieses lockt mit dem Obi-Baumarkt und dem Real-Supermarkt schon jetzt jede Woche Tausende Einkäufer an. Für die Häuser gibt es auch schon Interessenten, sagte Steffen Hallmann. Er erschließt als Geschäftsführer der Dresdner Eureka Grundbesitz GmbH das Baugebiet für den Eigentümer. Das sechs Hektar große Areal hat die Dresdner Cortez Projektentwicklungsgesellschaft gekauft.

Direkt hinter dem Gewerbegebiet entsteht ein öffentlicher Spielplatz. Dessen Nähe zur Bundesstraße sorgte bei einigen Anwohnern für Kritik. Direkt an der Boderitzer Straße sollen vier Stadthäuser entstehen. „Es gab in der Gemeinde den Wunsch, hier nicht nur Eigenheime, sondern auch altersgerechte Mehrfamilienhäuser zu bauen“, sagte Steffen Hallmann. In jedem der vier Häuser können bis zu neun Drei- und Vierraumwohnungen gebaut werden. Diese sollen eine eigene Tiefgarage haben. Und einen Lift ins Haus. Hauptsächlich werden in dem Gebiet aber Einfamilienhäuser entstehen – insgesamt 57. „Wir haben fast alle der 400 bis 800 Quadratmeter großen Flächen sehr schnell verkauft“, sagte Hallmann. Derzeit seien nur noch drei zu bekommen. Wenn das Landratsamt den Plan bestätigt hat, wird das Gebiet erschlossen. Das soll maximal sechs Monate dauern. Erst dann können die Bauherren starten. „Ich weiß von einigen Kunden, dass sie gern bis zum Winter mit dem Rohbau fertig sein wollen“, sagte Hallmann.

Neugebaut werden soll direkt an der Boderitzer Straße auch eine Kita für 35 Krippen- und 70 Kindergartenkinder (die SZ berichtete). Beim aktuellen Entwurf wurde deshalb ein kleiner Parkstreifen eingeplant – für Eltern, die ihre Kinder nur kurz abgeben wollen. Die Kita soll im August 2017 öffnen. Derzeit sucht die Gemeinde nach einem geeigneten Träger.