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Jetzt gibt es Geld fürs Blaue Wunder von Ebersbach-Neugersdorf

Subunternehmer sprüht auch die Autos der Anwohner blau.

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© Rafael Sampedro

Von Romy Kühr

Ebersbach-Neugersdorf. Die Stadt kann dem Rost am Blauen Wunder zu Leibe rücken. Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) hat Fördermittel in Höhe von 540 000 Euro zugesagt. Das Sächsische Wirtschaftsministerium unterstützt damit den Ausbau der Infrastruktur, so Sprecherin Isabel Siebert.

An der Brücke, die über die Bahnstrecke Zittau - Dresden führt und das Ebersbacher Spreedorf mit der Altstadt verbindet, muss der Rostschutz erneuert werden. Bei einer regulären Brückenprüfung im Jahr 2013 hatte sich herausgestellt, dass die Schutzfarbe abblättert und damit die Standfestigkeit des Bauwerks auf Dauer gefährdet ist. Soll die Brücke noch lange halten, muss die Stadt also investieren. Dabei hilft jetzt die Finanzspritze vom Freistaat.

Außer der Erneuerung des Rostschutzes soll aber noch mehr passieren. Die Brücke wird generalüberholt, berichtet Frau Siebert vom Wirtschaftsministerium. So sollen auch die bestehenden Fahrbahnabsenkungen vor und nach der Brücke instand gesetzt werden. Stützelemente werden ausgetauscht. Auch die Fahrbahn und der Gehweg sollen erneuert werden.

Die markante Brücke in ihrer Stadt beschäftigt die Ebersbacher schon seit vielen Jahren. Sie war im Jahr 1996 als stählerne Bogenkonstruktion über die Bahnstrecke errichtet worden. Diese Art der Konstruktion war auch deshalb nötig, weil die Bahn den Bau eines Stützpfeilers auf ihrem Gelände damals nicht genehmigt hatte. Gleich nach dem Bau gab es Probleme, weil eine Firma schlampig gearbeitet hatte. So waren beim Aufsprühen der blauen Farbe, die dem Bauwerk seinen Namen gab, Autos von Anwohnern in Mitleidenschaft gezogen und ebenfalls angesprüht worden. Die Anwohner klagten erfolglos, die Baufirma hatte einen Subunternehmer beschäftigt, dessen Versicherung den Schaden nicht abdeckte. Vor zehn Jahren investierte die Stadt zuletzt in den Erhalt der Brücke und erneuerte für rund 90 000 Euro den Anstrich.

Zuletzt gab es vor zwei Jahren Aufregung um die Brücke, weil die Schäden am Rostschutz festgestellt wurden. Insgesamt sollen nun 760 000 Euro in die Reparaturen investiert werden.