Merken

Jahrtausendealter Ofen entdeckt

Bei den Ausgrabungen an der B 169 sind Archäologen auf ein Relikt aus der Eisenzeit gestoßen.

Teilen
Folgen
NEU!
© Sebastian Schultz

Zeithain. Wo bald eine große Kiesgrube entsteht, haben vor knapp 3 000 Jahren Menschen gelebt: Bei der archäologischen Untersuchung des zukünftigen Zeithainer Kiestagebaus wurde ein Ofen aus der Zeit 700 vor Christus entdeckt. Dort gab es offenbar eine eisenzeitliche Siedlung, wie zahlreiche archäologische Befunde nahelegen. Allerdings hat er nichts mit der heutigen Vorstellung von einem Ofen zu tun: Es handelt sich eher um eine mit Lehm ausgekleidete Grube. „Nach unseren Erkenntnissen ist es ein sogenannter Darr-Ofen, der benutzt wurde, um Getreide bei relativ niedrigen Temperaturen zu trocknen und haltbar zu machen“, sagt Michael Strobel vom Landesamt für Archäologie. Solche Öfen wurden auch schon bei Ausgrabungen in Mügeln und Döbeln gefunden. „Sehr schön wäre es, wenn es einen Darr-Unfall gegeben hätte – also eine größere Menge Getreidekörner verbrannt worden wäre, deren Spuren sich noch finden“, hofft der Archäologe. Das würde Erkenntnisse darüber liefern, von welchen Getreidesorten sich die Menschen ernährt haben. Aktuell wird die Ofengrube aus der Erde herauspräpariert und anschließend ins Landesamt für Archäologie geschafft, wo sie weiter untersucht werden kann. (DG)