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Jahna hat am Radweg ein Hotel

Der Dorf- und Heimatverein hat die Idee und Hartmut Buberek das handwerkliche Geschick. Nun können die Gäste einziehen.

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© Dietmar Thomas

Von Sylvia Jentzsch

Ostrau/Jahna. Eine Buchung ist für dieses Hotel nicht notwendig. Die Insekten, die zuerst da sind, können das Hotel am Jahnatalweg in Jahna sofort beziehen. Die Auswahl ist groß, sodass für alle Arten ein „Zimmer“ zur Verfügung steht.

Damit die tierischen Gäste sozusagen angelockt werden, wurde eine Bienenweide in Form von Pflanzen angelegt. Die soll noch größer werden. Die Pflanzaktion ist für den Herbst geplant.

Die Initiative, ein Insektenhotel an den Jahnatalweg zu bauen, ging vom Dorf und Heimatverein aus. Die Idee hatte Denise Voigt, da sie ein solches Objekt im Urlaub gesehen hatte und begeistert war.

„In unserer Satzung haben wir festgehalten, dass wir uns für die Dorfentwicklung und die Umweltpflege im Jahnatal einsetzen“, so Vereinsvorsitzende Grit Wachsmuth-Schmidt. Das Insektenhotel trage diesen Anforderungen Rechnung.

Umgesetzt hat die Idee Vereinsmitglied und Baumeister Hartmut Buberek. Er entwickelte zunächst einen Plan für das 1,80 mal zwei Meter große Projekt. „Viele Vereinsmitglieder suchten im Internet oder in Büchern nach Informationen, wie ein Insektenhotel gestaltet werden kann. Die Informationen sammelte Hartmut Buberek. Doch nicht nur das, er schaute sich auch einige Objekte selbst an. Dann wurde gesägt und gehämmert, Schilf geschnitten und andere Utensilien, die für das Hotel benötigt werden, gesammelt. Unterstützung gab es von den Mitgliedern des Dorf- und Heimatvereins. Hartmut Buberek erklärt, warum in die Baumstammstücken noch Löcher gebohrt wurden: Die Wildbienen benötigen Löcher mit einem Durchmesser von sechs bis acht Millimetern. Im Frühjahr beginnen sie von hinten, die Brut in die Löcher zu legen. Sind sie gefüllt, werden sie verkapselt. Nach ein paar Tagen schlüpfen dann junge Wildbienen aus.“

Für den Bau des Hotels war die ganze Familie Buberek im Einsatz. Die Holzfächer wurden nach der Fertigstellung des Hotels schon einmal zu Hause gefüllt. Danach haben die Bubereks alles wieder herausgenommen, um das Insektenhotel transportieren zu können.

Beim Aufbau am Jahnatalweg halfen viele Vereinsmitglieder mit. Nach dem Befüllen wurde auf beiden Seiten Maschendraht angebracht. Der soll verhindern, dass niemand das Material herausnehmen kann und damit nicht nur den schönen Anblick, sondern auch die Ansiedlung von Insekten stört.

Damit alle Interessierten erfahren, welche Tiere ins Hotel einziehen können, wird noch die Schautafel, die vom Ostrauer Kalkwerk finanziert wurde, angebracht.