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„Ja, der Papst hat Humor“

Franziska Ruess war beim Ministrantentag in Rom. Auf dem Petersplatz hat sie das Kirchenoberhaupt live erlebt.

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© privat

Von Juliane Richter

Beim Papstbesuch in Rom ist es wie bei einem ausverkauften Konzert: Wer ganz vorn dabei sein will, muss zeitig da sein. Das hat Franziska Ruess aus Dresden nicht geschafft. Gemeinsam mit anderen Ministranten aus dem Bistum Dresden-Meißen war sie auf Wallfahrt in Italien. Das Zusammentreffen mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz in Rom war dabei der eindeutige Höhepunkt der sechstägigen Reise.

Franziska Ruess war beim deutschen Ministrantentag mit dabei.
Franziska Ruess war beim deutschen Ministrantentag mit dabei. © Steffen Füssel

„Es war an dem Tag wahnsinnig heiß. Obwohl es dort keinen Schatten gibt, waren wir schon eine halbe Stunde vor Beginn dort. Aber da waren die besten Plätze trotzdem weg“, sagt die 15-jährige Ministrantin. An einem Trinkbrunnen in der Mitte des Platzes konnten sich die Jugendlichen niederlassen – und hatten darauf stehend zumindest einen guten Blick auf Papst Franziskus, als er durch die Menge von rund 50.000 deutschen Ministranten gefahren ist. Sie waren aus allen Teilen der Republik nach Rom gepilgert, um ihn zu sehen. „Auf dem Weg zum Podium hat er kleine Kinder gesegnet, die ganz vorn standen. Das war schon voll süß“, sagt Franziska Ruess. Danach hat er zu den jungen Gläubigen auf Deutsch gesprochen und ihnen vor allem Mut gemacht für ihren weiteren Lebensweg. Doch so ernst, wie das klingen mag, war Papst Franziskus nicht. Beim folgenden Gruppengespräch auf einer Bühne mit ausgewählten Ministranten hat er eine andere Seite gezeigt. Als es darum ging, wie man sich den eigenen Alltag organisieren muss, scherzte er: „Na das könnt ihr Deutschen ja gut.“ Nach der zweistündigen Begegnung mit dem Kirchenoberhaupt findet Franziska Ruess: „Ja, der Papst hat Humor.“ Und ein bisschen geht es bei ihm auch zu, wie bei einem Popstar. Denn auf dem Platz lassen die Jugendlichen ihrer Begeisterung mit Klatschrhythmen und Gesängen freien Lauf.

Doch nicht nur auf dem Petersplatz hat die junge Messdienerin, die seit Jahren regelmäßig in der Kirche St. Hubertus auf dem Weißen Hirsch arbeitet, viele schöne Momente erlebt. Auf der Fahrt hat sie mit ihrer Gruppe weitere Kirchen und Sehenswürdigkeiten besucht. Und zudem einige andere Ministranten kennengelernt. Auch wenn der Austausch über die Arbeit in der Kirche nicht so intensiv war, wie vor der Fahrt erhofft, bewertet Franziska Ruess das Erlebte durchweg positiv. Als Erinnerung daran bleiben ihr nicht nur viele Fotos, sondern auch ein Wallfahrtstuch, das jedem Teilnehmer übergeben wurde.