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Für sicheren Hochwasserschutz

In Wachau wird der Hochwasserschutz verbessert. Anwohner können sich jetzt detailliert informieren.

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© Thorsten Eckert

Wachau. Tagelanger Dauerregen oder ein Unwetter mit starkem Niederschlag in kurzer Zeit: Solche Ereignisse sorgen immer wieder für Überschwemmungen. Für den Ort Wachau haben jetzt Ingenieure des Planungsbüros IPP Hydro Consult besondere Defizite ausgemacht. Die Orla könnte große Flächen im Ort überfluten. Das Wasser läuft nach ihren Berechnungen wie in einem Becken im Ort zusammen. Ihre Erkenntnisse haben sie im Hochwasserrisikomanagement-Plan zusammengefasst. Das Papier ist derzeit in der Gemeindeverwaltung Wachau und im Internet einsehbar. Zahlreiche Anwohner fragen sich jetzt, ob ihr Haus auch vom Hochwasser betroffen sein könnte und ob auf ihrem Grundstück Schutzmaßnahmen geplant sind. „Wir laden deshalb zu einer Einwohnerversammlung zu dem Thema ein“, sagt der Wachauer Bürgermeister Veit Künzelmann (CDU). Sie wird am Dienstag, dem 17. April, im Volksheim in Lomnitz stattfinden. Beginn ist um 19 Uhr. „Dabei haben alle Anwohner die Gelegenheit, Details aus der Planung zu erfahren oder auch nachzufragen, ob das eigene Grundstück betroffen ist“, sagt der Bürgermeister.

Denn die Vorschläge, die die Ingenieure in dem Plan zur Verminderung der Hochwassergefahr machen, sind weitreichend. In ihrem Papier schlagen sie beispielsweise in Wachau die Errichtung von drei kleinen Stauseen vor. Nach ihren Recherchen gab es in Richtung Feldschlößchen früher mehrere Teiche, von denen nur noch der Landwehrteich übrig geblieben ist. Diese ehemaligen Teiche sollten wieder angelegt und mit einem Damm versehen werden. Auf diese Art könnten so große Mengen Wasser zurückgehalten werden. Bis auf kleinere Überflutungsflächen wäre der Ort so auch vor schweren Hochwassern geschützt. Rund 1,5 Millionen Euro an Baukosten müssten dafür aufgewandt werden.

In Lomnitz wäre von einem Hochwasser der Kleinen Röder die Obermühle betroffen. Hier und auch für die Gebäude in Leppersdorf schlägt die Mitarbeiterin mehr Eigenschutz der Besitzer vor.

Dass eine Überflutung schneller als gedacht passieren kann, haben die Jahre 2002, 2010 und 2013 gezeigt. Nach tagelangem Dauerregen traten die Flüsse über die Ufer. Keller liefen voll, Straßen waren unpassierbar. Feuerwehren und Mitarbeiter der Kommunen waren Tag und Nacht im Einsatz, um Sandsäcke zu füllen oder Garagen leer zu pumpen. Als das Wasser wieder abgezogen war, bedeckte eine braune Schlammschicht die Böden. Möbel, Kühlschränke, Waschmaschinen, Teppiche waren ein Fall für den Sperrmüll. Vorkehrungen sind dagegen dringend notwendig.

Auf der anderen Seite bedeuten Staudämme, hohe Ufermauern oder die Schaffung von Überflutungsflächen große Einschnitte in den Orten. Die Wachauer Gemeinderäte hatten deshalb schon angekündigt, den Plan unter die Lupe zu nehmen und genau schauen zu wollen, wie weit die Vorschläge des Planungsbüros auch umsetzbar sind.

Nach Angaben der Wachauer Bauamtsleiterin Ines Heinze können sich auch alle Bürger über Details des Papiers informieren. Der Plan ist noch bis Anfang Mai in der Wachauer Gemeindeverwaltung ausgelegt. Jeder kann dann seine Anregungen, Kritikpunkte und Hinweise abgeben. (SZ/td)

www.wachau.de