Von Anja Weber
Stolpen. Die ehemalige Grünen-Politikerin Antje Hermenau und der Gründer der Gruppe der 20 in der Wendezeit, Frank Richter, sind die ersten Gäste der neuen Veranstaltungsreihe „Stolpener Gespräche“. Im Mittelpunkt steht das Thema Heimat im großen wie im kleinen, so wie es jeder Mensch erfährt oder wie er den Heimatbegriff für sich deuten kann. Die Idee dazu hatte Pfarrer Christian Heurich, der das Jahr 2018 bereits in seinen Gottesdiensten unter das Thema Heimat stellt. Gemeinsam mit Annett Immel von der Stolpen-Information wurde die Veranstaltungsreihe vorbereitet. Das erste Stolpener Gespräch findet nun am 23. März statt. Moderiert wird die Veranstaltung durch den Stolpener Journalisten und Autor Peter Ufer.
Das Thema Heimat wurde für 2018 bewusst gewählt, weil da „Stolpen 800“ gefeiert wird. Ein Anlass, auch zum Thema Heimat Gedanken zu entwickeln. Was bedeutet Heimat für mich? Was bedeutet sie für andere? Hat Heimat nur mit einem Ort zu tun? Was passiert mit mir und anderen, wenn Heimat verloren geht? Schon diese wenigen Fragen zeigen, wie facettenreich das Thema Heimat sein kann. „Vor Jahrhunderten war Heimat sicherlich geografisch besetzt. Heute hat Heimat etwas mit Gefühl zu tun“, sagt Annett Immel. Ist das Gefühl einfach da oder muss man sich darum bemühen? In den Stolpener Gesprächen sei wichtig, dass es um die Gesamtheit geht, die Heimat ausmacht. Deshalb soll der Inhalt auch nicht reduziert werden. Wie unterschiedlich das Thema angegangen werden kann, darf dann im Anschluss an die Interviews in einer Gesprächsrunde diskutiert werden. „Es geht darum, ins Reden zu kommen und um verschiedene Meinungen kennenzulernen“, sagt Annett Immel. Passend zum Thema ist es den Organisatoren gelungen, eine Wanderausstellung des Staatsministeriums für Gleichstellung und Integration nach Stolpen zu holen. Aufbereitet wurde die Ausstellung von Stundenten des Institutes für Geschichte der Technischen Universität Dresden.
Die Ausstellung steht unter dem Motto: „Kommen, Gehen, Bleiben“ und erzählt Migrationsgeschichten aus ganz Sachsen und ganz unterschiedlicher Natur. Insgesamt wurden zehn Geschichten aufgearbeitet, so unter anderem von Anna Nitschmann, Missionarin der Herrnhuter Brüdergemeinde, Handwerker Gotthelf Willig, der 1846 mit seinen fünf Kindern nach Nordamerika ausgewandert war, Tony Sender, eine deutsche SPD-Politikerin, die in die USA emigrieren musste oder auch von Schriftstellerin Christa Wiesenberg, die 1945 aus ihrer Heimat, dem Sudetenland, vertrieben wurde. Die Ausstellung ist vom 23. März bis zum 6. April im Alten Amtsgericht, Markt 26, in Stolpen zu sehen.
Die Gesprächspartner
Aufgrund der geringen Platzkapazität bitten die Organisatoren der Stolpener Gespräche um Anmeldung unter Tel. 035973 27313 oder per E-Mail. Veranstaltung: 23. März, 19.30 Uhr im Bürgersaal, Markt 26.