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Ist dieser Spielplatz ein Paradies für Kinder?

Kaputte Spielgeräte sorgen für Ärger. Bei einem Treffen stellt der Bürgermeister Abhilfe in Aussicht.

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© André Braun

Von Helene Krause

Unterrauschenthal. Eine Kletterwand mit zerkratzten Pfosten und Rissen, an denen sich die Kinder verletzen können, eine gelbe Wippe und ein blaues Plastikmotorrad auf einer großen gelben Feder stehen einsam im Gelände. Der Rasen zeigt große Lücken. Die Sandfläche hat keine Einfassung. Wegen des desolaten Zustandes des Kinderspielplatzes haben sich sechs Einwohner von Unterrauschenthal vor Ort versammelt. Wenige Minuten später treffen auch Waldheims Bürgermeister Steffen Ernst und sein Stellvertreter Albrecht Hänel ein. Zu dem Ortstermin kam es, weil die Mitarbeiter des Bauhofes der Stadt Waldheim die vorhandenen Spielgeräte demontiert und andere, die aber kaputt sind, aufgestellt haben. Am Eingang des Spielplatzes weist ein Schild mit der Aufschrift „Ist dieser Spielplatz ein Paradies für Kinder?“ auf die Situation hin.

Wegen des desolaten Zustandes des Kinderspielplatzes kochen in Unterrauschenthal die Emotionen hoch. „Drei Geräte sind defekt und eins sogar unbrauchbar“, sagt Steffi Schier. Sie wohnt in Unterrauschenthal und hat eine Tochter, die gern hier spielen würde. „Für Waldheim waren die Geräte nicht mehr gut, da schaffen sie die hier her.“ Sie moniert, dass die Rutsche abgebaut und zerstört wurde, obwohl sie noch in Ordnung war. Und Yvonne Ruff sagt: „Unsere Eltern haben den Spielplatz aufgebaut. Nach der Wende wurden alle Spielgeräte abgebaut, weil sie nicht dem TÜV entsprachen.“ Tatsächlich stammen die Spielgeräte, die jetzt auf dem Spielplatz in Unterrauschenthal stehen, aus dem Brückenmühlenpark der Stadt Waldheim. Dort haben Bauhofmitarbeiter sie abgebaut.

Jens Reimer, der ebenfalls zwei Kinder hat, die gern auf dem Spielplatz spielen würden, meint „Wir wollen Spielgeräte haben, die in Ordnung sind.“ Weil der Spielplatz am Lutherweg liegt, kommen sehr viele Leute vorbei, auch Schulklassen. So wie der Platz jetzt aussieht, sei er kein gutes Aushängeschild für den Lutherweg.

Bürgermeister Steffen Ernst hört sich die Meinungen der Einwohner in Ruhe an. „Ich bin mit der Situation auch nicht einverstanden“, sagt er. Weil Einwohner den Vorschlag machen, den Spielplatz in eigene Regie zu nehmen, weist er wiederholt darauf hin, dass der Besitzer des Spielplatzes für Unfälle haftet. Klar ist allen, dass neue Geräte her müssen. „Früher hätte man repariert“, sagt Albrecht Hänel, „Doch das ist heute nicht mehr machbar. Alte Geräte dürfen nicht mehr stehen. Da gibt es Gesetze.“ Er erklärt, dass sie sich die Geräte angeschaut, die Kinder gezählt und auch sonst alles dafür getan haben, dass es in Unterrauschenthal auch weiterhin einen Spielplatz gibt.

Bürgermeister Ernst verspricht, dass die Unterrauschenthaler Geld für den Spielplatz erhalten, wenn für 2016 oder 2017 noch Restmittel übrig bleiben. In der kommenden Woche will er noch einmal wegen des Spielplatzes nach Unterrauschenthal kommen. Wegen des fehlenden Geldes regt Steffi Schier an, eine Spendenaktion für neue Spielgeräte ins Leben zu rufen. „Andere Gemeinden haben das auch gemacht“, sagt sie. Und auch um die Rasenpflege auf dem Spielplatz wollen sich die Unterrauschenthaler kümmern.