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Investition in Hochwasserschutz

Lange wurde nach in Obergurig einer Lösung gesucht, um Überschwemmungen durch Wasser von den Feldern zu vermeiden. Nun wird gebaut.

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© Uwe Soeder

Von Madeleine Siegl-Mickisch

Obergurig. Starke Regenfälle machen seit den Hochwasserereignissen der letzten Jahre vielen Gewässeranliegern Sorgen. Doch nicht immer ist es ein Fluss oder Bach, der übers Ufer tritt und angrenzende Flächen überschwemmt. Oft strömt auch Wasser von umliegenden Feldern in die Orte und hinterlässt Schlamm auf Grundstücken. Solch ein Sorgenkind gibt es auch in der Gemeinde Obergurig: Es sind die Flächen zwischen Mönchswalder Berg und der Ortslage. Schon mehrfach waren Anlieger der Bergstraße sowie am sogenannten Dreiländereck, dem Kreuzungsbereich von Wilthener/Großpostwitzer und Hauptstraße, betroffen. Die Gefahr soll nun gebannt werden. Rund 200 000 Euro will die Gemeinde im nächsten Jahr investieren und dafür Mittel aus dem Programm „Brücken in die Zukunft“ einsetzen.

Nach langer Planung hat man sich nun auf eine Lösung geeinigt. Planer Gunnar Zähnsch vom Ingenieurbüro Ibos stellte sie jetzt im Gemeinderat vor. Demnach sind zwei Maßnahmen vorgesehen. Zum einen soll ein unbefestigter Weg – der Kirchsteig, der von Wilthen kommt – auf einer Länge von etwa 150 Metern um etwa 80 Zentimeter angehoben werden, um das Wasser vom Feld abzuhalten. Eine solche Verwallung sei günstiger als ein Rückhaltebecken, das auch bei der Unterhaltung mehr Aufwand erfordern würde, so Zähnsch.

Um das Wasser kontrolliert abzuleiten, ist außerdem die Vergrößerung eines Durchlasses geplant. „Damit wäre es dann möglich, ein hundertjähriges Hochwasser zurückzuhalten“, erläuterte Zähnsch. Die geschützte Eiche, die am Weg steht, bleibe erhalten, versicherte er auf Nachfrage aus dem Gemeinderat. Außerdem soll ein kleiner Teich bei Blumental auf Vordermann gebracht werden, um künftig als eine Art Vorfluter zu dienen. Zurzeit habe er fast kein Wasser. Er soll entschlammt und mit einem neuen Ablauf ausgestattet werden, um den Wasserstand auch regulieren zu können. Künftig könne er dann auch wieder als Feuerlöschteich genutzt werden.

„Damit sind wir auf dem richtigen Weg, um fürs nächste Hochwasser gerüstet zu sein“, sagte Bürgermeister Thomas Polpitz (CDU). Gemeinderätin Sonja Wagner (Die Linke) warb dafür, auch die Landwirte für das Thema zu sensibilisieren, um durch entsprechende Bearbeitung der Felder zu verhindern, dass Boden ausgespült wird und in den Grundstücken landet.