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Internet-Ausbau in Lawalde startet

Bürger wundert, dass der Baustart auf sich warten lässt. Die Telekom will den Fertigstellungstermin im Herbst halten.

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© Thomas Eichler

Von Victoria Gäbel

Lawalde. Schlechter Internetempfang genau dann, wenn man es mal braucht. Wer hat das nicht schon mal erlebt? Für die Lawalder soll dieses Problem bald keine Rolle mehr spielen. Lawalde hat als letzter Ortsteil der Gemeinde noch keinen Zugang zu schnellem DSL-Internet, doch das soll sich ab Ende Oktober dieses Jahres ändern. Bürgermeisterin Nadja Kneschke sagt: „Lauba und Streitfeld sind schon angeschlossen, jetzt fehlt jetzt nur noch Lawalde.“

Im Januar berichtete die Sächsische Zeitung, dass das DSL ab Ende Oktober dieses Jahres zur Verfügung stehen soll und die Bauarbeiten gleich nach dem Winter beginnen sollten. „Nun sind wir in der Jahreszeit Sommer angekommen und bisher habe ich noch keinen Bauarbeiter in unserer Gemeinde gesehen“, erzählt ein Lawalder Einwohner der SZ. Er und andere Einwohner wundern sich, wie der Starttermin im Herbst noch zu schaffen sein soll, wenn die Bauarbeiten zum Verlegen der Kabel noch nicht einmal begonnen haben. Bürgermeisterin Nadja Kneschke hat dazu noch keine weiteren Informationen von der Telekom. Das Unternehmen nimmt den Ausbau in Lawalde vor. Wie der Pressesprecher der Telekom, Georg von Wagner, auf Nachfrage versichert, hätten durchaus schon vorbereitende Arbeiten begonnen. „Die Planungen und Genehmigungen sind bereits abgeschlossen. Die ersten Glasfaserkabel werden schon in Richtung Lawalde verlegt“, sagt der Unternehmenssprecher. In diesem Monat sollen die Vorbereitungen für die Montage der Technikschränke im Dorf starten. Wahrscheinlich könne sogar der angegebene Inbetriebnahmetermin Ende Oktober eingehalten werden, schätzt von Wagner ein.

Für viele Lawalder ist schnelles Internet sehr wichtig – nicht nur für private Zwecke, sondern auch im Beruf. Auch die Lawalder Pfarrerin Karin Baudach hatte schon oft mit langsamem Internet und langen Wartezeiten zu kämpfen. „Ich arbeite viel von zu Hause aus und muss auf das kreisweite Kirchennetz zugreifen können. Das ist nicht immer möglich“, erzählt die Pfarrerin. Auch Schüler, die in der Gemeinde wohnen, beklagen sich oft über zu langsames Internet. Dabei ist das gerade für junge Leute ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl des Wohnortes. Pfarrerin Karin Baudach ist viel in der Jugendarbeit unterwegs und meint: „Das DSL würde Lawalde für viele junge Menschen und auch Ältere, die von zu Hause aus arbeiten, viel attraktiver als Wohnort machen.“

In den 1990er Jahren hat die Telekom schon einmal in Lawalde gebaut. Damals ist das Telefonnetz modernisiert worden. Im Internet surfen – das konnten die Bewohner seither mittels ISDN-Modems. Für viele ist das immer noch der Stand der Technik. Eine DSL-Verbindung wurde damals noch nicht eingerichtet. Um dennoch schneller im Internet surfen zu können, nutzen manche Bewohner Signale von nahe liegenden Funkmasten.

Das soll nun in naher Zukunft Geschichte sein. Die Telekom will zehn Kilometer Glasfaserkabel verlegen lassen. Außerdem werden in der Gemeinde Lawalde vier neue Schaltschränke gesetzt. Sie sollen später die DSL-Signale in den Haushalten verstärken. Ab Ende Oktober soll es nach diesen technischen Umstellungen möglich sein, mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde im Internet zu surfen. Zum Vergleich: die ISDN-Anschlüsse, die derzeit noch viele im Ort haben, arbeiten mit maximal 128 Kilobit pro Sekunde. Das entspricht 0,128 Megabit und ist damit deutlich langsamer. (mit SZ/rok)