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Ins ausgebrannte Haus kommen jetzt Wohnungen

Bis Ende des Jahres investiert ein Bauträger drei Millionen Euro in das Gründerzeithaus auf der Roßthaler Straße in der Friedrichstadt.

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Von Linda Barthel

Die ehemals verwilderte Ecke zwischen der Roßthaler, der Löbtauer und der Schweriner Straße wandelt sich immer mehr zu einem neuen Schmuckstück in der Friedrichstadt. Wo bis vor wenigen Monaten noch eine Brache war, entsteht neben einem Freizeitpark gerade die neue Behindertenwerkstatt der Lebenshilfe Dresden. Nun geht auch die Sanierung des markanten Gründerzeithauses an der Ecke Roßthaler Straße in die heiße Phase. Noch im Sommer 2012 galt dieses nach einem Brand im Dachstuhl als einsturzgefährdet. Jetzt entstehen in dem fünfstöckigen Gebäude 63 Wohnungen und Gewerbeflächen. Die F&H Bauträger GmbH investiert dafür rund drei Millionen Euro.

Seit Mitte des vergangenen Jahres wird das um 1900 erbaute Eckhaus, das mehrere Jahre leer stand, komplett erneuert. Gerade wird das rund 2.400 Quadratmeter große Gebäude entkernt. Außerdem wird der Dachstuhl an der Schweriner Straße erneuert. Dieser war bei einem Brand im vergangenen Sommer komplett ausgebrannt. Zuvor hatte bereits im März 2011 ein Unbekannter das Nachbarhaus angesteckt. „Durch diesen verheerenden Brand und den langen Winter liegen wir zeitlich ein wenig im Verzug“, sagt Immobilienmakler Thomas Biener. Er arbeitet eng mit dem Bauträger zusammen und kümmert sich um die Vermietung der 63 Ein- und Zweiraumwohnungen, die zwischen 30 und 56 Quadratmeter groß sind. „Die Zielgruppe sind Schüler, Studenten und Singles“, so Biener. „25 Wohnungen sind bereits vermietet.“ Die Kaltmiete der Appartements liege zwischen 6,50 und 8,50 Euro pro Quadratmeter.

Jugendhilfe mietet zehn Wohnungen

Aber auch ältere Interessenten sollen nicht zu kurz kommen. „Wir gestalten das Haus barrierearm“, sagt der 37-Jährige. So gebe es an der Schweriner Straße später einen Aufzug. „Es wäre schön, wenn in dem Gebäude ein Mix aus jungen und älteren Mietern entsteht“, so Biener. Bereits im September sollen die Wohnungen an der Roßthaler Straße bezogen werden können. Einen Monat später seien dann auch die Appartements an der Schweriner Straße fertig. Auf dem Außengelände sind rund 25 Autostellplätze geplant. Eine Gartenfläche werde es nicht geben, sagt Biener. „Dafür ist der Bereich zu klein, aber die Hausbewohner können ja später die benachbarte Parkanlage nutzen.“

Im Bereich der Schweriner Straße werde es nach der Sanierung auch eine Gewerbefläche geben. „Dort könnten ein Waschsalon und ein Café einziehen“, sagt Biener. Konkrete Pläne gebe es aber noch nicht. „Außerdem denkt der Verein Outlaw darüber nach, auf der Fläche Räume für zwei Tagesmütter anzumieten, die dort Kinder betreuen“, so der Immobilienmakler.

Die Gesellschaft für Kinder- und Jugendhilfe hat im denkmalgeschützten Gebäude bereits zehn Appartements für eine Wohngruppe angemietet. Hier werden später sieben Jugendliche und zwei Mütter mit ihren Kindern leben. Ihre Umzugskisten müssen sie nicht weit tragen. Gerade lebt die Gruppe noch in der benachbarten Adlergasse. Bereits seit zwei Jahren sucht die Outlaw gGmbH jedoch nach neuen Räumen. „Die jetzige Wohnung ist nicht mehr ideal“, sagt Marei Sonntag, Bereichsleiterin für Erzieherische Hilfen. Es sei aber schwierig gewesen, ein neues Objekt zu finden. „Keiner war bereit, uns Räume zu vermieten“, so Marei Sonntag. „Dass wir in dem Haus an der Schweriner jetzt zehn Wohnungen bekommen haben, freut uns natürlich sehr.“