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Ingeburg und ihre Schnee-Eule

Ingeburg Mütze ist Tierpatin im Zoo Bischofswerda. Eine Leidenschaft, die viele teilen.

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© Steffen Unger

Von Constanze Knappe

Bischofswerda. Die Schnee-Eule frisst Ingeburg Mütze aus der Hand. Für die Bischofswerdaerin ein Erlebnis, welches sie so schnell nicht wieder vergisst. Seit zwei Jahren ist sie Tierpatin im Tier- und Kulturpark. In Bischofswerda geboren, lebte sie 21 Jahre in Dresden, kehrte dann in ihre alte Heimat zurück. Zum Tierpark hat sie seit Kindertagen eine enge Beziehung. „Wenn Klassenkameraden ins Freibad gingen, zog es mich zu den Tieren“, erzählt sie. Mit dem 12 Jahre jüngeren Bruder sei sie oft dagewesen. Aber ein Lieblingstier hatte sie nicht. Jedenfalls damals nicht. Später hätten es ihr wie auch vielen anderen Besuchern die Bären angetan. Inzwischen hängt ihr Herz an der 2011 geborenen Schnee-Eule Dorit. Für die Eule mit den schwarzen Tupfen auf dem weißem Gefieder übernahm sie die Patenschaft. Ingeburg Mütze ist Eulenfreundin durch und durch. Irgendwann habe ihr mal eine geschnitzte Eule besonders gefallen. Sie kaufte sich das Tier, ohne zu ahnen, dass damit eine Leidenschaft begann. Sie könne gar nicht genau sagen, wie groß ihre Eulensammlung mittlerweile ist.

Eine Spende für den Tierpark als Geburtstagsgeschenk

Als Inhaberin einer Jahreskarte ist Ingeburg Mütze oft im Tierpark, häufig mit ihrer zweijährigen Enkelin. Ihr Mann Roland begleitet sie gern, weil es immer etwas zu sehen gibt. Die großen Bäume spenden viel Schatten, weshalb man es hier auch bei Hitze aushalten könne. Dass sich eine kleine Stadt wie Bischofswerda einen Tierpark leistet, sei nicht selbstverständlich, sagt sie. Als in den Diskussionen zur finanziellen Lage der Stadt die Rede über den Zoo ging, war das Anstoß, Tierpatin zu werden. So könne sie selbst zum Erhalt der Einrichtung beitragen. Zu ihrem 60. Geburtstag bat sie Verwandte, Freunde und Bekannte statt eines Geschenks um eine Spende für den Tierpark. Das brachte eine hübsche Summe ein. Sie würde sich wünschen, dass es Nachahmer gibt. Ingeburg Mütze ist eine von 44 Tierpaten. Allein im vorigen Jahr begrüßte die Tierparkchefin zehn neue. „Manche entscheiden sich dafür, weil sie selbst kein Haustier halten können oder sie bekommen die Tierpatenschaft geschenkt“, erklärt Silvia Berger. Am beliebtesten für eine Patenschaft sind die Nasenbären, die fünf und damit die meisten Paten haben, darunter übrigens der Jugendklub Weickersdorf. Die Steinkäuze haben vier Paten. Affen und Bären jeweils drei. Die Schnee-Eulen Dorit und Flecki ebenfalls drei. Für einen Zeitraum, mindestens ein Monat, übernimmt ein Pate einen Teil der Unterhaltskosten. Die Einnahmen werden für Futter und Verschönerungen im Gehege verwendet. Weitere Verpflichtungen hat der Tierpate keine. Er erhält eine Urkunde, wenn gewünscht ein Schild am Gehege und eine Spendenquittung. Noch patenlos sind die Agutis (Nagetiere), einige Papageien, die alten Stachelschweine und Kleintiere wie Enten und Gänse.

Patentag am Sonntag ab 16 Uhr mit Programm der Tanz- und Theaterwerkstatt Wilthen im Tierpark

www.tierpark.bischofswerda.de