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Infinus-Gläubiger kriegen Geld zurück

Der Insolvenzverwalter hat für das Frühjahr 2018 eine erste Abschlagszahlung angekündigt.

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Dresden. Vier Jahre nach der Insolvenz der Dresdner Finanzgruppe Infinus können 28 000 Anleger auf eine erste Teilrückzahlung hoffen. Der Verwalter des größten Infinus-Unternehmens Future Business KGaA, Bruno Kübler, teilte mit, er könne voraussichtlich im kommenden Frühjahr eine Quote von fünf bis sechs Prozent ausschütten. Er rechne weiterhin mit einer Gesamtquote von rund 20 Prozent.

Kübler zufolge ist das nur möglich, weil er sich erfolgreich vor dem Bundesgerichtshof gegen die Klage eines Anlegers wehrte, der die Wahl eines gemeinsamen Vertreters der Anleihegläubiger für nicht rechtens gehalten hatte. „Die Entscheidung des Gerichts ist ein Sieg für die Gläubiger“, kommentierte Kübler.

Die Fubus stand im Zentrum der Infinus-Gruppe, die Zehntausende Anleger mittels eines Schneeballsystems geprellt haben soll. Gegen sechs Führungskräfte des Konglomerats läuft ein Strafverfahren vor dem Landgericht Dresden. Nach mehr als 130 Verhandlungstagen und zwei Jahren Dauer liegt immer noch kein Urteil vor. Allein die Kosten für die Verteidigung sollen sich bislang auf rund 1,1 Millionen Euro belaufen. Derzeit tritt das Verfahren auf der Stelle, weil ein Schöffe krank ist und sein Ersatzmann schon zuvor wegen einer langwierigen Erkrankung mit Zustimmung aller Verfahrensbeteiligten entlassen worden war.

Die Fubus-Insolvenz gehört Kübler zufolge mit einer Schadenssumme von weit mehr als einer Milliarde Euro zu den größten Anlegerbetrugsfällen der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Bislang habe seine Kanzlei rund 150 Millionen Euro für die Gläubiger sichergestellt, hieß es. (SZ/uwo)