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„Indoor-Skatepark und eine Riesen-Go-Kartbahn“

Der alte Real-Markt in Freital soll wiederbelebt werden. Im Internet gibt es viele Vorschläge, wie das gelingen kann.

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© Oberthür

Von Tobias Winzer

Freital. Kaum eine Immobilie bewegt die Freitaler so sehr wie der ehemalige Real-Markt an der Burgker Straße. Nachdem die Freien Wähler erneut eine Debatte über die Zukunft des Gebäudes angestoßen haben, wird über eine künftige Nutzung der Halle auch im Internet heftig diskutiert. Der Artikel in der Sächsischen Zeitung vom Montag wurde auf der Plattform vielfach kommentiert. Bei den Vorschlägen zeigt sich eine deutliche Tendenz.

„Eine Sportanlage, wie das XXL in Dresden mit Möglichkeiten zum Klettern, Squash und so weiter wäre doch nicht schlecht“, schreibt zum Beispiel Mandy Cechlovsky. Franzi Böhle wünscht sich ebenfalls eine Sportanlage. „Vielleicht mit Rollschuhbahn oder so. Für Kinder fehlt irgendwie noch ein Indoor-Spielplatz.“ Jens Förster sieht das ähnlich: „Indoor-Skatepark und ’ne Riesen-Go Kartbahn. Es muss was für die jungen Leute in Freital gemacht werden, sonst ist in ein paar Jahren Freital um ein paar Tausend Einwohner weniger. Hier gibt’s nix, was Spaß macht, nur Sportvereine, aber an Fun-Sport ist hier nix.“ Von der Idee, dort eine Kartbahn einzurichten, hält auch Nutzer Michael Kinzel viel. Er wünscht sich sowohl in der Halle als auch auf dem Dach jeweils eine Strecke. Dazu weitere Angebote, wie Billard, Dart, Skaterbahn, kleine Bar und Klubraum, Bouldern.

Ob sich das rentiert?

Die Idee, im Real-Markt eine Rennstrecke für Mini-Autos einzurichten, gab es schon einmal. Nach dem Abriss der Windbergarena überlegte der ehemalige Betreiber der dortigen Kartbahn, ob diese nicht in den leerstehenden Supermarkt einziehen könnte. Die Pläne zerschlugen sich aber. Nutzerin Franzi Böhle ist deswegen auch skeptisch, ob sich diese Idee umsetzen lässt: „Go-Kart gab’s in Freital schon mal und scheint sich nicht rentiert zu haben. Löbtau hat doch auch eine, oder? Wäre meiner Meinung nach Quatsch, da es zu nah an Freital ist und man selbst mit dem Bus da gut hinkommt.“

Andere Nutzer können sich im alten Real-Markt ein Veranstaltungshaus vorstellen. Jens Ehri wünscht sich eine „Veranstaltungsstätte beziehungsweise ein Jugendkulturhaus, wo auch verschiedene Vereine wie die Kuta, die an ihre Grenzen stoßen, beheimatet sind. Da können dann auch Battles und Discos, verschiedener Auftritte von Bands und so weiter stattfinden.“ Nutzerin Susan Susi Alex macht sich für Einzelhandel auf der Fläche stark. „Also ich persönlich fände es gut, wenn sich viele kleine Geschäfte auf dem Grundstück ansiedeln, damit die älteren Leute hier in der Nähe Einkaufsmöglichkeiten haben, da es eine Menge ohne Autos gibt. Es sollte für alle ein Nutzen sein.“

Es gibt aber auch Nutzer, die die Entwicklungsmöglichkeiten für den Real-Markt skeptisch sehen. Die Immobilie gehört einem Unternehmen in Düsseldorf. Verwalter des Freitaler Real-Marktes ist die Firma Atos mit Sitz in Ulm und Hamburg. Derzeit gibt es keine konkreten Pläne mit der Halle, wie es von dort heißt.

„Alles tolle Vorschläge, aber ob die zu verwirklichen sind?“, fragt Nutzerin Lydia Engelmann. Gerade Projekte für die Jugend scheitern doch so oft am Geld – oder an der Jugend selbst, mangels Interesse. Es wäre aber schön, wenn da wirklich etwas daraus werden würde. Dann aber am besten mit allen und für alle; ähnlich wie bei den Musketieren.“