Merken

In Zschorna kann wieder gebadet werden

Nach der Campingplatz-Schließung am Brettmühlenteich wird der Strandbereich nun in Ordnung gehalten und gastronomisch betreut.

Teilen
Folgen
© Kristin Richter

Von Manfred Müller

Zschorna. Die Gemeinde Thiendorf hat den Badebetrieb am Brettmühlenteich für die Saison 2017 wieder möglich gemacht. Allerdings nicht in Eigenregie – sie engagierte dafür den früheren Imbiss-Betreiber René Glaser. Der kümmert sich darum, dass der Strandbereich sauber bleibt, die Toiletten zugänglich sind und dass der Müll entsorgt wird. Glaser hat auch die Brettmühlenschänke wiedereröffnet und einen Parkscheinautomaten aufgestellt. Wer mit dem Auto kommt, muss für den Standplatz (bis zu drei Stunden) zwei Euro bezahlen. Eine Tageskarte kostet vier Euro.

Für alle anderen Besucher ist der Eintritt frei, weil der Strand am Brettmühlenteich nicht als reguläres Bad, sondern als unbewachte Badestelle ausgewiesen ist. „Es muss sich natürlich noch ein bisschen herumsprechen, aber das Feedback ist schon recht gut“, sagt René Glaser, der früher als Koch in der Gaststätte gearbeitet hat. Momentan bietet er Bratwurst, Leberkäse, Beefsteak und Pommes an, dazu Fassbier, alkoholfreie Getränke und Eis. Später sollen fünf oder sechs À-la-carte-Gerichte hinzukommen. „Die Kühltasche kann also zu Hause bleiben“, sagt Glaser. Geöffnet ist die Brettmühlenschänke sechs Tage die Woche ab 11 Uhr. Mittwochs ist Ruhetag – zumindest noch bis Ferienbeginn.

„Wir haben unser Versprechen gehalten“, sagt der Thiendorfer Gemeinderat Jörg Noack. Die Kommune ließ noch einmal 100 Tonnen Sand anfahren, um den Strand für die Besucher attraktiver zu machen. Der Übergangsbereich zum Campingplatz wurde mit einem Bauzaun abgesperrt. Dort werden immer noch die Anbauten der Campingwagen abgerissen, und einige Stellplätze sind auch noch gar nicht beräumt. „Dort sollen die Badegäste aus Sicherheitsgründen nicht hineingehen, sondern ausschließlich den Hauptweg nutzen“, erklärt Bürgermeister Dirk Mocker. Und noch etwas gebe es zu beachten: Das Mitbringen von Hunden in den Strandbereich und zu den Liegeflächen sei nach wie vor nicht erlaubt.

Die gastronomische Betreuung läuft eigentlich schon seit Himmelfahrt, aber wettermäßig bedingt wurde die Badestelle erst ab Pfingsten wieder richtig genutzt. Am Anfang waren es vor allem die Bewohner der benachbarten Bungalowsiedlung, die ins kühle Nass stiegen. Wie etwa Katja und Thomas Weigelt, die hier mit ihren Kindern Isabell und Moritz Urlaub machen. „Das ist schon ein herrliches Fleckchen, das unbedingt erhalten werden sollte“, sagt Thomas Weigelt. Von den Querelen um die Campingplatz-Schließung hat die Familie nichts mitbekommen – sie lebt im württembergischen Riexingen. „Den Bungalow hat mein Großvater aufgebaut, und ich war als Kind oft mit hier draußen“, erklärt der Porsche-Angestellte. Für einen Wochenend-Besuch sei die Anfahrt natürlich zu weit, aber zum Urlauben könne man die 530 Kilometer schon mal auf sich nehmen.

Dass die Bademöglichkeit am Brettmühlenteich erhalten bleibt, ist aber vor allem eine Konzession an die Thiendorfer und Tauschaer. Der Zschornaer Strand erfreut sich bei den Einwohnern der umliegenden Dörfer großer Beliebtheit – die Schließung des bis 2015 kommunal betriebenen Bades wäre als großer Verlust empfunden worden.

Wie der Betrieb ab nächstem Jahr organisiert wird, ist derzeit noch offen. Die Gemeinde hatte sich – nachdem eine Dresdner Betreibergemeinschaft abgesprungen war – erneut nach Interessenten für den Campingplatz umgesehen (die SZ berichtete). Mittlerweile sind fünf Betreiberkonzepte eingegangen. „Wir hatten bestimmte Grundanforderungen gestellt, und nun prüft eine Arbeitsgruppe des Gemeinderates, wer sie am besten erfüllt“, sagt Dirk Mocker. Danach werde entschieden, wer zu Kaufverhandlungen eingeladen wird. Ab Saisonbeginn 2018 soll der Platz dann privat betrieben werden und quasi bei null beginnen.

Das heißt, wer seine Bauten noch nicht entfernt hat, muss in den nächsten Wochen mit einer Räumungsklage der Gemeinde rechnen. Ein Teil der Stellplatz-Nutzer hat allerdings bei der Kommune Aufschub beantragt. Der wird in der Regel auch gewährt – sofern man einen konkreten Räumungstermin vereinbart.