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Ferienwohnung statt Wohnwagen

Die Initiative von Investoren wird unterstützt. Die Räte nehmen sich aber auch selbst in die Pflicht.

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© Dirk Zschiedrich

Von Gunnar Klehm

Rosenthal. Auf dem Gelände des früheren Karosseriewerks in Rosenthal könnte bald wieder Leben einziehen. Der Gemeinderat befürwortet einen Bauantrag des jetzigen Eigentümers. Der will in der derzeit leer stehenden Fabrikantenvilla an der Talstraße 33 b sechs Ferienwohnungen mit 26 Betten einrichten. „Wir können froh sein, dass dort etwas passiert“, sagte Bürgermeister Gebhard Moritz (CDU) im jüngsten Gemeinderat. Wenn mehr Urlauber in den Ort kommen, ist das zwar auch Konkurrenz aber es könnte auch positive Auswirkungen für alle Bürger haben, erklärte Gemeinderat Silvio Gast (Freie Wähler). „Vielleicht öffnet ja dann doch noch mal ein Restaurant im Ort“, sagte er.

Auf dem Betriebsgelände hatte sich erst ein Sägewerk angesiedelt. Bis Anfang der 1970er-Jahre wurden dort Nagetusch-Verkaufswagen gefertigt. Mit der Verstaatlichung des Nagetusch-Unternehmens übernahm der VEB Karosseriewerk Dresden den Wohnwagenbau in Rosenthal. Dort wurden die in der DDR beliebten Wohnanhänger „Bastei“ gebaut. Seit Langem wird auf dem Gelände nichts mehr produziert. „Wenn dort jetzt Gäste hinkommen sollen, wird vielleicht auch das gesamte Gelände etwas hergerichtet“, sagte Gemeinderat Steffen Baldauf hoffnungsvoll. Einstimmig hatten die Räte schließlich ihr Einvernehmen mit dem Bauvorhaben erteilt. Erst mal ging es aber nur um das Gebäude, in dem sich früher Küche und Speisesaal des Betriebes befunden hatten.

Es ist nicht das einzige Objekt, in dem in letzter Zeit Ferienwohnungen entstanden sind. Deshalb nimmt sich der Gemeinderat auch selbst in die Pflicht, die Rahmenbedingungen für die touristische Entwicklung im Ort zu verbessern. „Diese Investoren machen positiven Druck auf uns, auch etwas für Wege, öffentliche Toiletten oder die Außenwirkung zu tun“, erklärte Thomas Winkler (Die Linke). Bürgermeister Moritz lud in dem Zusammenhang gleich mal zum nächsten Treffen ein, bei dem die Tourismuskonzeption für die Gemeinde entwickelt werden soll. Die ist am 11. September in der Ottomühle geplant. Da sei jeder Bürger willkommen, heißt es.