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In Kreba kann man Korbflechten lernen

Für das Seminar am Sonnabend muss man sich schnell anmelden. Der Lehrer, ein Korbmachermeister, verschickt einen Teil seiner Waren bis nach Australien. Wer am Wochenende lieber feiert, findet unter www.sz-veranstaltungskalender.com noch ganz andere Termintipps aus der Region.

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© Bernhard Donke

Auf dem Krebaer Bauernhof Ladusch (Nieskyer Straße 26) gibt es am Sonnabend, 10 bis 13 Uhr, Familien-Praxisseminar: „Korbflechten“. Korbmachermeister Thomas Scheffel aus Milkel führt Sie an diesem Tag in das Handwerk des Korbflechtens ein. Jeder kann ein kleines Flechtwerk (z.B. einen Korb für Stifte) selbst herstellen. Eine Anmeldung ist erforderlich. Die Kosten inkl. Material betragen 18,50 Euro.

Eigentlich wollte Thomas Scheffel nach der Schule Forstwirtschaft studieren. Doch die Möglichkeit gab es damals nicht. So entschied er sich für ein Handwerk, lernte ab 1986 bei Obermeister Stein in Bautzen Korbmacher - mit der Abschlussnote 1,0. In Bautzen und Dresden konnte er deshalb schon kurz danach seine Meisterausbildung absolvieren. „Eigentlich wollte ich mich schon immer selbstständig machen“, sagt Thomas Scheffel. Deshalb suchte er nach geeigneten Räumen. Im Dezember 1992 war es dann so weit. Dennoch blieb er die erste Zeit noch in Bautzen angestellt. „Am meisten hat mir der Bau nostalgischer Kinderwagen gefallen“, sagt Thomas Scheffel. Doch 1994 schloss das Geschäft in Bautzen. Mit der Selbstständigkeit konnte er nicht leben. Also orientierte er sich mit 24 Jahren neu. „Ich kam über die Feuerwehr zum Rettungsdienst, ließ mich zum Rettungssanitäter ausbilden“, sagt Scheffel. Mittlerweile ist der Milkeler Ortswehrleiter in Milkel und arbeitet beim Landkreis, ist im Landratsamt für den Rettungsdienst zuständig. Und so bleibt die Korbmacherei „ein schönes Zubrot“. „Ich hoffe, dass dieses Handwerk mal eine andere Wichtung bekommt“, sagt Thomas Scheffel. Sein größtes Projekt bisher war ein Auftrag für die „Spreewelten“ in Lübbenau. „Ein Architekt aus Bautzen wollte dort mit Weide arbeiten. So habe ich gemeinsam mit einem Kollegen aus Niesky einen Wandelgang und Wandschirme geflochten“, sagt Scheffel stolz und dennoch bescheiden - so wie es seine Art bei allem ist, was er tut. Viele Aufträge hat er auch für Teppichklopfer. Die verschickt er deutschlandweit und sogar bis nach Australien.