Merken

In Horka öffnet ein neuer Tante-Emma-Laden

Ab Dienstag wird im Deutschen Haus verkauft. Neben Waren wird auch ein Imbiss angeboten. Bis dahin war es ein langer Weg für den Inhaber.

Teilen
Folgen
© SZ/Steffen Gerhardt

Steffen Gerhardt

Horka. Horka ist informiert: Am Dienstag öffnet „Ein Laden“. 8 Uhr geht es los. So steht es auf dem Handzettel, den Jens Drahonovsky zu Hunderten drucken und im Ort verteilen ließ. Denn dass da im Erdgeschoss der ehemaligen Gaststätte „Deutsches Haus“ ein Geschäft eingerichtet wird, blieb vielen Horkaern dieser Tage nicht verborgen. So auch am Montag, als die Verkäuferinnen Marlies Grasse und Carmen Biehain mit ihren Helfern die noch freien Regale einräumten und die Fleisch- und Wurstheke bestückten. Zwischendurch ging immer wieder die Tür auf und neugierige Blicke durchstreiften den Verkaufsraum, der früher einmal eine Gaststätte war.

Jens Drahonovsky hofft und wünscht sich, dass diese Neugierde bei den Horkaern lange anhält. „Unser Bestreben ist von Anfang an, hier wieder einen Tante-Emma-Laden einzurichten. Anfangs setzten wir auf einen Betreiber, aber niemand war bereit, das Geschäft zu führen, also bin ich jetzt der Inhaber“, erzählt der Horkaer, der in Rothenburg als Facharzt für Allgemeinmedizin tätig ist. 2010 kaufte er das Deutsche Haus, richtete sich darin eine Wohnung ein und ist seit 2011 bestrebt, auch ein Geschäft zu etablieren. Zunächst war es der Spreer Bäcker, der einen Raum zum Verkauf seiner Backwaren nutzte – und einen Imbiss anbot. Das behält Jens Drahonovsky mit dem neuen Laden bei. Nur kommen die Backwaren jetzt vom Königshainer und vom Thiemendorfer Bäcker.

Darüber hinaus gibt es auch Fleisch- und Wurstwaren. Die liefert das Unternehmen Olaf aus Weißwasser in Horka an. „Wir sind bestrebt, unseren Kunden ein ausreichendes Angebot an Waren des täglichen Bedarfs bis hin zu Drogerieartikel zu bieten“, erklärt der Ladenbesitzer. Dazu zählen Obst und Gemüse und ein breites Sortiment an Getränken. Letztere stehen in einem separaten Raum, dem des früheren Backwarenverkaufs, für die Kunden bereit. Aber auch vegane und vegetarische Kost gehört mit zum Angebot.

Jens Drahonovskys Philosophie ist, das Deutsche Haus wieder zu einem Treffpunkt der Leute zu machen. Sie sollen hier nicht nur Semmeln, Bier und Zahnpaste kaufen können, sondern auch die Möglichkeit haben, zu verweilen. Dazu hat der Eigentümer einen weiteren Raum vorgerichtet, wo man sitzen und Kaffee trinken oder einen Imbiss zu sich nehmen kann. Das soll erst der Anfang sein. Jens Drahonovsky schwebt vor, zudem einen Biergarten am Haus einzurichten. „Aber erst mal muss der Laden laufen“, sagt er. Dabei ist ihm Marlies Grasse eine große Hilfe, ergänzt er. Die Kaltwasseranerin ist seit 40 Jahren im Einzelhandel tätig und bringt genügend Erfahrungen mit, wie ein Dorfladen funktionieren kann. Ihren Hausverkauf mit Waren des täglichen Bedarfs in Kaltwasser betreibt sie aber weiterhin, versichert sie. Sie ist nur stundenweise in Horka beschäftigt. An ihrer Seite arbeiten Carmen Biehain und Schwiegertochter Antje. Alle drei sind für den Verkauf der Waren und den Imbiss von Jens Drahonovsky eingestellt.

Alle vier wünschen sich, dass nicht nur die Horkaer das Geschäft schnell annehmen, sondern auch die Durchreisenden hier einen Stop einlegen, um zu frühstücken oder etwas einzukaufen. Gewöhnungsbedürftig wird nur das Parken vor dem Haus. Da scheinen die Granitsäulen doch zu stören. Jens Drahonovsky weiß das, muss mit ihnen aber leben: Diese Abgrenzung zur Straße ist eine Auflage des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr.