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In Dresden wird am besten verdient

Die Gehälter in der Landeshauptstadt sind in 20 Jahren rasant angestiegen – mehr als in allen anderen Städten Sachsens.

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Von Nora Miethke

Dresden. Leipzig ist in aller Munde. Vergangene Woche feierte die New York Times die sächsische Handelsstadt als neues kulturelles Mekka, als „New Berlin“. Leipzig ist für Künstler und Touristen chic, nur mehr Geld wird in Dresden verdient. Das zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

In der Landeshauptstadt lag der Medianlohn, also das mittlere Brutto-Monatsgehalt für sozialversicherungspflichtige Vollbeschäftigte, im Jahr 2012 bei 2.527 Euro. In Leipzig war er fast 200 Euro niedriger. Die Dresdner Löhne sind nicht nur die höchsten in Sachsen. Sie sind auch im bundesweiten Vergleich seit 1993 mit am kräftigsten gestiegen. Nach der IAB-Studie landet Dresden mit einem Nominallohnplus von 63,5 Prozent auf dem vierten Platz.

Die Nürnberger Arbeitsmarktforscher nahmen die Lohnentwicklung in allen deutschen Kreisen und kreisfreien Städten unter die Lupe, um regionale Unterschiede festzustellen. Diese sind beträchtlich – zwischen den Bundesländern wie auch innerhalb. So erreicht Sachsen mit einem aktuellen Medianlohn von 2.039 Euro von allen 16 Bundesländern nur Platz 14. Allein in Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern fallen die Lohnzettel geringer aus. Spitzenreiter ist Hamburg mit 3 171 Euro.

Im Freistaat herrscht ein starkes Stadt-Land-Gefälle. In Dresden, Leipzig und Chemnitz sind die Löhne am höchsten, in den Landkreisen Görlitz und Erzgebirgskreis am geringsten. Insgesamt beträgt die Lohndifferenz in Sachsen 717 Euro.

Der Hauptgrund dafür liegt in der unterschiedlichen Wirtschaftsstruktur. Dresden verfügt über einen starken Dienstleistungssektor, Industrie und die öffentliche Hand. Die Landesministerien zählen viele gut bezahlte Mitarbeiter. Um die Lohndifferenz zu verringern, setzt Sachsen auf Bildung. „Denn gut ausgebildete Arbeitskräfte verdienen mehr als Geringqualifizierte“, betont Frank Vollgold, Sprecher der sächsischen Landesarbeitsagentur.