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Wohneigentum ist weiter günstig

Der Verkauf boomt wie kaum zuvor, doch Leipzig hängt die Landeshauptstadt ab.

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© Symbolbild/dpa

Von Kay Haufe

Dresden. Obwohl viele Dresdner tief in die Tasche greifen müssen, wenn sie sich eine neu gebaute Eigentumswohnung oder ein neues Haus kaufen, liegen die hiesigen Preise im deutschen Mittelfeld. Das ist ein Ergebnis des Accentro Wohneigentumsreports 2017. Das Berliner Immobilienunternehmen vergleicht seit zehn Jahren die Verkäufe in den 82 größten deutschen Städten.„In Dresden wächst die Anzahl der Transaktionen stetig“, sagt Jacopo Mingazzini, Accentro-Vorstand. Mit 4 326 wurden im Jahr 2011 die meisten Wohnungen verkauft, doch das Vorjahr kommt mit 4 116 fast an den Spitzenwert heran. Im Vergleich dazu: In Leipzig fanden 2016 sogar 4 877 neue Wohnungen einen Käufer. „Leipzig hat eine ganz besondere Dynamik bei den Verkäufen. Die Stadt ist beliebt bei jungen Leuten wegen der attraktiven Lebenshaltungskosten und einer sehr lebendigen Kultur- und Uniszene sowie der hervorragenden wirtschaftlichen Entwicklung“, sagt Jacopo Mingazzini. Dresden liege aber bei den Verkaufszahlen nur zwei Plätze hinter Leipzig auf Platz sieben und lasse große Städte wie Stuttgart und Hannover deutlich hinter sich.

Das führt der Immobilienfachmann auch auf die Preise zurück, die noch moderat seien im Vergleich zu anderen Städten. Wurden in München durchschnittlich 422 000 Euro für eine Wohnung gezahlt, waren es in Frankfurt/Main 370 000 Euro, in Berlin 250 000  Euro und in Dresden 154 956 Euro. Die billigste Wohnung in den 82 untersuchten Großstädten liegt in Gera und kostete 54 000 Euro. „Wie viele der Käufer Dresdner sind oder Kapitalanleger, geht aus unseren Daten leider nicht hervor, sagt Jacopo Mingazzini. Eine Kennziffer hat er jedoch dafür. Während die Anzahl von Verkäufen pro 1 000 Einwohner in Leipzig bei zwei liegt, ist sie in Dresden mit sechs deutlich höher. Auch die Dresdner Immobilienunternehmen sprechen immer wieder von einer hohen Eigennutzerquote.

Die mit Abstand größten Preissteigerungen während der letzten zehn Jahre verzeichnet Berlin: Der Durchschnittspreis ist in der Hauptstadt von 2006 zu 2016 um 160,26 Prozent gestiegen.