Von Jens Hoyer
Döbeln. Im November vergangenen Jahres hatte die Stadt ihr neues Gewerbegebiet Döbeln Süd eingeweiht. Nun soll das erste Grundstück des 47 000 Quadratmeter großen Areals verkauft werden. Die Handwerksfirma Richter Installations GmbH will jetzt das erste Grundstück kaufen. Auf rund 3700 Quadratmetern ist eine neue Niederlassung geplant.
Bisher ist das Unternehmen in Klosterbuch angesiedelt. „Mit unserem Büro sind wir schon nach Döbeln umgezogen“, sagte Geschäftsführer Burkhard Richter. Der alte Standort sei umständlich zu erreichen und zudem hochwassergefährdet. „Wir waren zweimal vom Hochwasser betroffen“, sagte Richter. Im Gewerbegebiet Süd will die Firma Werkstatt und Büro wieder an einem Standort vereinen. Es sei der Bau einer Halle mit Büroräumen geplant, so Richter. Für die insgesamt 22 Mitarbeiter der Firma ist der neue Standort an der B 169 deutlich verkehrsgünstiger gelegen. Voraussichtlich im kommenden Jahr wird der Umzug in die neue Betriebsstätte erfolgen, so Richter.
Der Hauptausschuss hat in der vergangenen Woche dem Verkauf zugestimmt. Oberbürgermeister Hans-Joachim Egerer freut sich über die Entscheidung: „Wir sind bestrebt, einheimischen Unternehmen gute Entwicklungsbedingungen zu bieten. Die Flächen an der B 169 sind sehr attraktiv. Ich erwarte, dass wir in nächster Zeit weitere interessante Gespräche mit Investoren führen können.“ Abschließend soll der Stadtrat den Verkauf des Grundstücks in seiner Sitzung am 3. Mai beschließen.
Das Gewerbegebiet Süd ist die vorerst letzte neu erschlossene Gewerbefläche. Die Stadt hatte dafür das Grundstück der eingegangenen Firma Döbelner Möbelwerke gekauft, die Gebäude abgerissen und das Gelände terrassieren und erschließen lassen. Döbeln kann derzeit in insgesamt drei Gewerbestandorten freie Grundstücke anbieten. Neben dem Gewerbegebiet Fuchsloch, das die Stadt von Mochau übernommen hatte, ist es ein kleineres Gewerbegebiet an der B 175 bei Henwi in Masten. Dieses existiert schon seit einigen Jahren, aber bisher hat sich noch kein Käufer dafür begeistern können.
Ganz in der Nähe von Masten hat Döbeln noch ein potenzielles Gewerbegebiet von der Gemeinde Ziegra übernommen. Dazu gehören große Areale entlang der B 175 in Richtung Masten um den Getreidehandel und zwischen der Straße nach Limmritz und der Eisenbahnlinie. Einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan hatte die Gemeinde Ziegra-Knobelsdorf zwar gefasst, aber nie realisiert.
Die Stadtverwaltung hat derzeit auch keine entsprechenden Pläne. „Die Flächen zwischen Straße und Bahn, das muss man kritisch hinterfragen“, sagte Baudezernent Thomas Hanns. Interessanter für Gewerbeansiedlungen sei da eher ein Streifen Brachland, das sich von Henwi bis zur Straßenmeisterei in Schweta entlang der B 175 hinzieht, so Hanns. „Aber das ginge auch ohne einen Bebauungsplan.“
Im Gewerbegebiet Am Fuchsloch stehen derzeit noch drei freie Flächen zur Verfügung, eine davon mit mehr als 66 000 Quadratmetern. Ein Grundstück hatte die städtische Fuchsloch GmbH kürzlich an die Firma Wernsing Food Family verkauft. Zu ihren Plänen in Döbeln will sich die Firma derzeit noch nicht äußern.