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In Döbeln Nord wird wieder gebaut

1981 war die Grundsteinlegung für ein Plattenbaugebiet. Jetzt entstehen an gleicher Stelle Eigenheime.

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Von Jens Hoyer

Als im Juni 1981 der Grundstein für das Wohngebiet Döbeln Nord gelegt wurde, war Hans-Karl Vogel mit seiner Praktica-Kamera dabei. Das Dia hat er jetzt wieder herausgekramt. „Ich war damals Abteilungsleiter im Agrochemischen Zentrum in Großbauchlitz“, erzählte er. Dort wurden später über Jahre hinweg die Baumaterialien für Döbeln Nord von der Bahn auf Laster umgeladen. Mittlerweile ist ein großer Teil der in den 80er Jahren gebauten Häuser schon wieder abgerissen.

Heiner Hellfritzsch (von links), Gisa Nestler, Hans-Joachim Egerer und Lothar Schmidt führten gestern die symbolischen ersten Spatenstiche für das Wohngebiet „Sonnenterrassen“ aus. Foto: Dietmar Thomas
Heiner Hellfritzsch (von links), Gisa Nestler, Hans-Joachim Egerer und Lothar Schmidt führten gestern die symbolischen ersten Spatenstiche für das Wohngebiet „Sonnenterrassen“ aus. Foto: Dietmar Thomas

Gestern begann ein neuer Abschnitt für das Wohngebiet. Diesmal mit einem Spatenstich. Jetzt sollen die Erschließungsarbeiten für das neue Eigenheimgebiet „Sonnenterrassen“ beginnen. Oberbürgermeister Hans-Jochim Egerer (CDU) baggerte erst ein bisschen im Rasen herum, bis er schließlich mit seinem Stellvertreter Lothar Schmidt (Linke), mit der DWVG-Geschäftsführerin Gisa Nestler und dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Wohnungsgenossenschaft Fortschritt Heiner Hellfritzsch zum Spaten griff. Sowohl die Stadt, als auch DWVG und Genossenschaft haben Grundstücke im Wohngebiet, das sich jetzt nach und nach mit neuen Einfamilienhäusern füllen wird.

Ein bisschen dauert das aber noch. Die Firma LFT Tiefbau Ostrau wird erst einmal eine mehrere hundert Meter lange Erschließungsstraße anlegen. Erst, wenn die Arbeiten Ende November beendet sind, kann mit dem Bau der Häuser begonnen werden. Voraussichtlich wird es erst im kommenden Frühjahr richtig losgehen, aber dafür sind die bürokratischen Hürden für die Bauherren niedrig. Weil es einen Bebauungsplan für das Gebiet gibt, kann die Stadtverwaltung Bauanträge in kürzester Zeit durchwinken.

Die Erschließung ist, vor allem auch wegen der Verlegung vorhandener Ver- und Entsorgungstrassen, relativ aufwendig. Die Grundstücke sind mit einem Preis von 85 Euro pro Quadratmeter nicht ganz billig. Allerdings scheint die Lage über der Stadt und die kurze Anbindung ans Zentrum viele Käufer zu überzeugen. Von den 19 Grundstücken, die im ersten Bauabschnitt angeboten werden, gibt es für neun bereits einen Kaufvertrag, sagte Torsten Kurth vom Immobiliencenter der Sparkasse, der die Vermarktung des Wohngebietes übernommen hat.

Vor 13 Jahren hatten DWVG und die Wohnungsgenossenschaft Fortschritt mit dem Abreißen von Plattenbauten begonnen – rund 1 500 Wohnungen sollten es am Ende insgesamt sein. Schon damals entstand die Idee, die freigewordenen Flächen wieder mit Eigenheimen zu bebauen – bei einem Wettbewerb des Bundes gab es dafür den zweiten Preis. Nach 13 Jahren kann diese Idee jetzt verwirklicht werden, sagte Oberbürgermeister Hans-Joachim Egerer. Er setzt einige Hoffnungen in das neue Eigenheimgebiet. Vielleicht siedeln sich im zentral gelegenen Döbeln Menschen an, die zur Arbeit in die sächsischen Großstädten pendeln.

In dem Areal, das in mehreren Abschnitten erschlossen wird, können auf rund fünf Hektar Fläche insgesamt 41 Wohnhäuser gebaut werden. Die Hänge sind zwar terrassiert, doch macht der Untergrund das Umsetzen der Pläne schwierig. Seinerzeit waren die Fundamente der Wohnblöcke nicht komplett herausgerissen worden. Die DWVG hatte schon nachgebessert, gerade lässt auch die Wohnungsgenossenschaft Fortschritt Fundamentreste entfernen.