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Impfstoffmangel für Kaninchen

Die sogenannte China-Seuche breitet sich deutschlandweit aus. Auch in Bannewitz sind schon Tiere daran gestorben. Gibt es genügend Impfstoff?

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© Symbolbild: dpa-tmn

Pirna/Bannewitz. Das Landratsamt in Pirna hat bestätigt, dass es mit der Versorgung eines Impfstoffs gegen die neue Variante der „China-Seuche“ womöglich Probleme geben könnte. Diese ist für Kaninchen meist tödlich. Das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit wies darauf hin, dass eine Ausbreitung im gesamten Bundesgebiet abzusehen ist.

Der RHDV-2-Erreger wurde kürzlich auch bei Kaninchen festgestellt, die eine Bannewitzerin aus dem Tierheim Freital bei sich aufgenommen hatte (SZ berichtete). Zehn dieser Tiere, die zuvor bei einem Scheunenbrand gerettet wurden, starben.

Im hiesigen Landkreis ist zuletzt keine Häufung von China-Seuche-Fällen bekannt gewesen, auch nicht vom Erreger RHDV. Es gibt jedoch keine Meldepflicht. Laut Amtstierärztin Benita Plischke hat bisher eine Tierarztpraxis aus dem Kreis angefragt, wie der Bezug eines RHDV-2-Impfstoffs aus Frankreich geregelt ist. Das sei „ein Hinweis auf einen sogenannten Therapie-Notstand hinsichtlich des in Deutschland zugelassen Impfstoffs“, sagt Benita Plischke.

Der Engpass zeige, dass Kaninchenhalter ihre Tiere im Frühjahr vorsorglich impfen lassen sollten. Die Impfung im Sommer, wenn der Seuchenzug bereits begonnen hat, birgt das Risiko, dass der Impfstoff gerade nicht lieferbar ist, sodass den Tieren nicht mehr geholfen werden kann. (skl)