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Immer noch Neues zu entdecken

Jenny Thümmler hat ein Buch über ihre Görlitzer Lieblingsorte geschrieben. Am Donnerstag lädt sie zu einer Lesung ein.

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© Ines Eifler

Von Ines Eifler

Görlitz. Der lauschige Platz rund um den Findling im Stadtpark mit der Gedenkjahreszahl 1813. Das eiskalte jüdische Bad in der Nikolaistraße, das erst in den 1980ern wiederentdeckt wurde. Oder die Türmchen auf zwei Häusern des Obermarkts, die den Reichenbacher Turm und den „Mönch“ zitieren: Manches in Görlitz hat Jenny Thümmler ganz neu kennengelernt, als sie für ihr Buch „Görlitz für Liebhaber“ recherchierte. Die 37-Jährige ist in Görlitz geboren und aufgewachsen, hat in verschiedenen Gegenden der Stadt gelebt und über zehn Jahre als Lokaljournalistin für die Sächsische Zeitung gearbeitet, bevor sie Medienreferentin bei Kommwohnen wurde. Trotz ihrer reichen Görlitzkenntnis erfuhr sie, dass ihre Heimatstadt noch reicher an versteckten Plätzen und Geschichten ist, als ihr bislang bewusst war. 44 Orte, viele gut bekannt, andere weniger, hat sie besucht und beschrieben. Deshalb heißt das Buch im Untertitel „44 Orte. überraschend. anders.“

Die Idee dazu hatte die Sächsische Zeitung, in deren Edition vor einiger Zeit bereits „Dresden für Liebhaber“ und „Rund um Dresden“ mit jeweils 99 Orten erschienen sind. Nun also Görlitz: kleinere Stadt, weniger Orte.

„An manchen Plätzen kommt man einfach nicht vorbei“, sagt Jenny Thümmler. Deshalb sind wichtige Sehenswürdigkeiten wie das Kaufhaus, die Peterskirche, die Synagoge, das Heilige Grab oder der Nikolaifriedhof enthalten. Andere hat sie bewusst weggelassen, weil sie in jedem Reiseführer vorkommen, etwa den Flüsterbogen, die Muschelminna, die Stadthalle.

Zu den Geheimtipps gehören die Bücherkiste inmitten von Schilf auf dem Städtischen Friedhof, das Klangspiel in der Lunitz oder auch die prächtig ausgemalte Rokokodecke der Hoffnungskirche mit ihrer Rettungsgeschichte von Deutsch Ossig nach Görlitz-Königshufen. „Manchmal machen aber auch die Menschen einen Ort zu etwas Besonderem“, sagt Jenny Thümmler. Das Café Oriental von Uma Zimmermann zum Beispiel, das Offkino von Erika Heine oder die Fleischerei von Thomas Büchner, der das originale Erscheinungsbild des Ladens aus der Gründerzeit bewahrt hat. Den Auftakt zum Buch bildet die Alte Herberge in der Goethestraße. Dort stellt Jenny Thümmler ihr Buch am Donnerstag vor.

Lesung am 26. 4., 19 Uhr in der Alten Herberge, Goethestraße 17. Die SZ verlost 2 x 2 Freikarten. Anruf am Dienstag zwischen 15 und 15.05 Uhr: 03581 4710 5283.