Merken

Immer mehr Hortkinder

In Bühlau fehlen ab kommenden Sommer 20 Plätze. Die Gemeinde Großharthau reagiert jetzt auf den Mangel.

Teilen
Folgen
NEU!
© Steffen Unger

Von Carolin Menz

Großharthau. Die Gemeinde Großharthau erlebt eine bisher noch nie dagewesene Nachfrage nach Hortplätzen. Vor allem im Hort der Bühlauer Kita „Apfelbäumchen“ in Trägerschaft der evangelischen Kirchgemeinde Lauterbach/Oberottendorf spitzt sich die Lage ab dem kommenden Schuljahr drastisch zu. 20 Plätze fehlen dann. „Laut Betriebserlaubnis verfügt die Kita über zehn Hortplätze“, sagt Großharthaus Bürgermeister Jens Krauße. Dank einer Ausnahmegenehmigung werden seit Beginn des aktuellen Schuljahres zwar 18 Kinder betreut.

Ab dem Schuljahr 2017/2018 gilt die Ausnahmeregelung aber nicht mehr – und werden nochmals elf Plätze mehr benötigt. 29 sieht die momentane Bedarfsplanung dann in Bühlau vor, im Schuljahr 2018/2019 müssen laut Prognosen 30 Plätze bereitstehen. „Im kommenden Jahr können wir den Bedarf im Hort in Großharthau kompensieren“, so Jens Krauße. Hier stehen dank einer drei Jahre geltenden Ausnahmeregelung insgesamt 91 Hortplätze in Trägerschaft der Volkssolidarität zur Verfügung, davon 24 im Fachbau gegenüber der Grundschule und 67 in der Kita „Bummi“. Belegt sind aktuell nur 81. Die freien Plätze könnten zunächst Kinder bekommen, die in Bühlau nicht aufgenommen werden können.

Nachfrage bleibt groß

In Großharthau hat die Gemeinde bereits auf einen Mangel an Hortplätzen reagiert und im Flachbau zwei zusätzliche Räume geschaffen. Die Nachfrage in Großharthau bleibt in den kommenden beiden Jahren groß, aber beherrschbar. Laut Prognose zur Entwicklung der Kinderzahlen in der Gemeinde werden 2019 nur noch insgesamt 73 Hortplätze in Großharthau belegt sein. Der zusätzlich geschaffene Hort im Flachbau könne dann wieder geschlossen werden, um keine unnötigen Plätze auf Kosten der Gemeinde vorzuhalten, so Bürgermeister Krauße. Im Ortsteil Bühlau müsse hingegen eine langfristige Lösung her, und zwar schnell.

Grünes Licht gab es von den Räten zum drängenden Vorhaben der Verwaltung, an den bisherigen Hortbereich im Haus „Apfelbäumchen“ einen Anbau zu errichten. „Wir schaffen zunächst die 20 fehlenden Plätze. Die Kita wird damit auch langfristig größer, die Nachfrage nach Betreuungsplätzen ist hier ja allgemein groß“, so Bürgermeister Krauße. Baustart soll nächstes Jahr sein.

Die meisten der Hortkinder im „Apfelbäumchen“ besuchten das Haus schon als Krippen- oder Kindergartenkinder. „Sie kommen gezielt zu uns zurück aufgrund unseres religionspädagogischen Konzeptes“, sagt Leiterin Gabriele Paul. Es sähe unter anderem vor, auch Hortkinder in sämtliche christliche Feste einzubeziehen.

Zentraler Hort nicht durchsetzbar

Dies ist einer der Gründe, warum ein zentraler Hort für Großharthau an einem Standort nicht zur Diskussion steht. „Nur mit zwei getrennten Horten haben die Eltern die Wahl, was Konfession und Konzept betrifft“, sagt Jens Krauße. Zudem rechtfertigen die großen Ortsteile durchaus zwei Hortstandorte. „Politisch wäre ein zentraler Hort deshalb nicht durchsetzbar, obwohl er natürlich wirtschaftlicher wäre.“ Der Hort gehöre zwar nicht zur Pflichtaufgabe einer Kommune, dennoch wolle die Verwaltung jedem Kind einen Platz zur Verfügung stellen können, sagt Jens Krauße. Er hofft, dass die Rechnung aufgeht. Wohl wissend, dass erhoffte Zuzüge in aktuellen Prognosen gar nicht berücksichtigt sind und folglich zu weiteren Platzproblemen führen könnten.