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Immer dem Winde nach

Ein Mini-Windrad dreht sich auf der Neuklingenberger Höhe und zeigt Wanderern, was die Energie der Zukunft ist.

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© Egbert Kamprath

Von Anja Ehrhartsmann

Klingenberg/Rabenau/ Tharandt. Die grauen Rotorblätter des vier Meter hohen Windrads drehen sich eifrig. Dahinter flattert die rot-weiße Fahne, eine Art Windsack, die den Besuchern des Enso-Energie-Erlebnispfads als optische Orientierung dient. Denn an der neuen Station gilt es, die Turbine nach dem Wind auszurichten und damit so viel Strom wie möglich zu erzeugen, um schließlich die Leuchtdioden am Mast des Windrads in Gang zu setzen. Pünktlich zum Start der Wandersaison wurde das neue Windrad auf der Neuklingenberger Höhe am Donnerstag eingeweiht.

Die verschiedenen Stationen des Erlebnispfads, der entlang der Roten und Wilden Weißeritz an Wasserkraftwerken des ostsächsischen Energiedienstleisters vorbeiführt, widmen sich der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. „Was noch gefehlt hat, ist das Thema Windenergie“, sagt Ralph Buder, Kommunalreferent der Enso AG. Die Idee, ein kleines Windrad auf der Neuklingenberger Höhe zu errichten, sei vor rund einem Jahr entstanden, erklärt er. Warum ausgerechnet dieser Standort – 470 Meter über dem Meeresspiegel – gewählt wurde, wird schnell klar: „Wir haben heute Wind bestellt“, sagt Buder und lacht in die Runde. Bisher war das Thema Wasserkraftwerke für die Enso im Bereich der erneuerbaren Energien Hauptschwerpunkt, „jetzt sind wir auch im Bereich Windenergie unterwegs“, so Buder.

Pfad wird gut angenommen

Der Energie-Erlebnispfad, der 1998 als Lehrpfad angelegt wurde, werde gut angenommen und diene der touristischen Belebung der Region, informierte der Kommunalreferent. Der mittlerweile etwa 45 Kilometer lange Pfad, der von der Enso jährlich für mehrere Tausend Euro gewartet wird, führt von Freital-Hainsberg über die Talsperre Malter bis zum Wasserkraftwerk Tharandt. Am Wegesrand erfahren Besucher etwa, wie mit einer Archimedischen Schraube verschiedene Turbinen angetrieben werden können oder wie viele Kilowattstunden bei 30 Minuten Joggen verbraucht werden.

Der Erlebnispfad sei zwar ursprünglich als Rundweg konzipiert worden, könne aber auch in mehreren Tagestouren erkundet werden. „Wir wollen auch Radbegeisterte ansprechen.“ Um möglichst viele Besucher zu locken, sei eine gute Erreichbarkeit mit dem öffentlichen Nahverkehr unabdingbar, was unter anderem durch die Anbindung über den Bahnhof in Klingenberg gewährleistet sei, betont der Energiefachmann.

Der Energielehrpfad werde nicht nur von Touristen und Wanderern genutzt, sondern auch Schulklassen informieren sich über das Thema erneuerbare Energien. „Der Energielehrpfad ist wirklich eine Bereicherung für die Gemeinde“, betont Torsten Schreckenbach, der Bürgermeister von Klingenberg. Auch er selbst wandere gerne auf dem Pfad. „Das Thema Windenergie ist nicht unumstritten und wurde viel diskutiert“, so Schreckenbach weiter. „Deshalb ist es gut, dass das Thema nun auch im Erlebnispfad aufgenommen wurde.“

Für die Enso als kommunales Unternehmen sei es wichtig, mit kleinen Dingen zur touristischen Belebung der Region beizutragen, sagt Frank Arnold, Vertriebsleiter der Enso AG. „Windkraft wird eine Energiequelle der Zukunft sein, die auf dem Lehrpfad anschaulich dargestellt ist.“

Die neuen Wanderkarten zum Energie-Erlebnispfad liegen bei den Gemeindeverwaltungen in Klingenberg, Dorfhain, Rabenau und Tharandt aus oder sie können im Internet bestellt werden: