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Immer dem Walker nach

Die Nachbargemeinden arbeiten auch im Friedewald zusammen. Jetzt werden zwei neue Walkingrouten eröffnet.

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© Matthias Schumann

Von Ines Scholze-Luft

Niederau/Weinböhla. Der Mensch bewegt sich nicht weniger, weil er alt wird. Er wird alt, weil er sich nicht bewegt. Also beweg dich, sagt Radrennfahrer-Legende Gustav Adolf Täve Schur. Weinböhla und Niederau haben diese Worte zum Leitsatz für ihre fünf Walkingrouten im Friedewald gemacht.

Drei wurden bereits im Mai eingeweiht, initiiert von der Gemeinde Weinböhla, mit Startpunkt auf der Nordstraße. Für den Niederauer Bürgermeister Steffen Sang die Initialzündung, den Friedewald auch von seiner Gemeinde aus zu erschließen. Das beschäftigt ihn seit Langem. Wenn er selbst mit Stöcken im Forst unterwegs ist. Und dabei schon früh morgens Wanderer, Jogger, Walker, Leute mit Hund, mit Kinderwagen trifft. Nicht jeder kennt den Wald wie seine Westentasche. Viele wollen und sollen ihn aber kennenlernen. Dafür braucht es eine ordentliche Ausschilderung, weiß der Bürgermeister.

Dem kommt die Weinböhlaer Vorarbeit zugute. Denn neben den Erfahrungen stehen die Experten zur Verfügung, um zwei neue Routen für Niederau zu entwickeln. Dass 90 Prozent der von Weinböhla ausgehenden Touren über Niederauer Flur führen, kann da nicht schaden.

Die Weinböhlaer Luise Siebeneicher sowie Gunter und Gelia Stelzner machen sich ans Werk. Sie haben schon an den ersten drei Routen gearbeitet – Luise Siebeneicher ist ehrenamtlicher Wanderwegewart, in Weinböhla seit 2004, in Niederau seit 2011, wird unterstützt von Familie Stelzner. Die geeignete Strecke muss gefunden, vermessen, kartographiert, markiert werden.

Bürgermeister Sang hat sich die Wegeexperten gleich geschnappt, sagt er. Bei ihnen und bei der Gemeinde Weinböhla rennt er offene Türen ein. In nur drei Monaten sind die beiden nächsten Touren ab Waldbad Oberau eingerichtet. Auch dank der Unterstützung durch Jürgen Winter von der Laufgruppe Weinböhla. Er steuert die Höhenangaben für alle Routen bei. Sie sind auf den Infotafeln an den Startpunkten zu finden. So sieht jeder, was er sich zumuten kann, sagt Steffen Sang.

Sein Wunsch: Dass das Angebot ausgiebig genutzt wird. Dazu sollen auch die unterschiedlichen Streckenlängen – 3,3 bis 8,2 Kilometer – beitragen. Mehrere Kreuzungen ermöglichen es, Strecken immer wieder neu zusammenzustellen. Eine Herausforderung für die Weggestalter, weil schließlich alles lückenlos passen muss. Da lobt der Bürgermeister besonders, dass auch das Landratsamt mitgezogen hat. Mit der Kartierung durch Kathleen Naumann vom Kreisvermessungsamt.

Nicht zuletzt mussten zahlreiche neue Schilder her. Die Weinböhlaer Firma Schilder-Schwarze hat ganze Arbeit geleistet und alles sehr schnell realisiert, sagt Luise Siebeneicher. Nun weisen die Walkingmännlein mit entsprechender Ziffer und Farbe den Weg auf den Walkingrouten, die auf markierten Wanderwegen verlaufen.

Gut ausgeschilderte Wege bedeuten sichere Wege, da sind sich nicht nur die beiden Bürgermeister einig. Die Wegewarte sind ständig im Einsatz, kontrollieren, dass nichts zerstört oder ein Hinweis abhanden gekommen ist. Der Weinböhlaer Bürgermeister Siegfried Zenker freut sich über das gute Miteinander und darüber, dass der Erholungsort nun Einheimischen und Touristen noch mehr Laufstrecken bietet. Steffen Sang ist ebenfalls zufrieden. Die rund 1 500 Euro, die Niederau in die Neuerung investiert hat, sind gut angelegt.

Nun hoffen die Walking-Wege-Macher, dass alle anderen Nutzer genau so begeistert sind wie sie. Am Sonntag, dem 17. September, können sie 10 Uhr auf die Strecke gehen. Bis dahin soll es an den Startpunkten auch Kästen mit Strecken-Flyern geben und alle fünf Routen im Internet.