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Immer auf dem Kammweg entlang

Der Kammweg war lange in Vergessenheit geraten. Jetzt ist er wieder beliebt, wie ein neuer Wanderführer zeigt.

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Böhmische Schweiz. Im Berg- & Naturverlag Rölke Dresden ist ein neuer Wanderführer erschienen, und zwar der Kammwegführer „Vom Jeschken zum Rosenberg“. Mitgewirkt an diesem Buch hat auch Manfred Schober, ehemaliger Museumsleiter von Sebnitz. Dieser Wanderführer soll dazu beitragen, den traditionsreichen nordböhmischen Kammweg vom Jeschken zum Rosenberg wieder stärker ins Bewusstsein der Wanderer zu rücken. Vor über 100 Jahren war der Kammweg von den Gebirgsvereinen mit einem „blauen Kamm auf weißem Grund“ markiert worden und erfreute sich damals großer Beliebtheit. Zu seiner weitreichenden Bekanntmachung trugen besonders das Buch „Der neue Kammweg“ von Amand Paudler aus dem Jahr 1904 sowie der 1905 erschienene „Kammweg-Führer“ von Franz Hantschel bei, welche die beiden Autoren in Absprache beziehungsweise im Auftrag der Gebirgsvereine erstellten. Nach dem 2. Weltkrieg geriet der bis dahin viel begangene Weg für etliche Jahrzehnte in Vergessenheit.

Mit dem Wanderführer soll ein traditionsreicher Weg ins Bewusstsein der Wanderfreunde rücken.
Mit dem Wanderführer soll ein traditionsreicher Weg ins Bewusstsein der Wanderfreunde rücken. © Repro

Der im vorliegenden Buch beschriebene Kammweg führt vom Jeschkengipfel mit seinem markanten Turm über die Bergkämme und Gipfel Nordböhmens und des Zittauer Gebirges bis in die Böhmische Schweiz. Dabei beginnt er mit einem aussichtsreichen Aufstieg über den Raschenkamm (Rasovske hobet) auf den Jeschkengipfel und führt über den bewaldeten Jeschkenkamm zu den Elefantensteinen (Bile kameny). Danach geht es ins Zittauer Gebirge auf die Gipfel von Hochwald und Lausche. Anschließend wechselt der Kammweg ins Lausitzer und Kreibitzer Gebirge und passiert die Burgruine Tollenstein (Tolstejn) sowie die Gipfel von Tannenberg (Jedlova) und Kaltenberg (Studenec). Die Aussichtstürme auf diesen Bergen bieten hervorragende Fernsichten. Zum Schluss führt der Kammweg durch die Sandsteinlandschaft der Böhmischen Schweiz zu seinem Ziel, dem Rosenberg.

Da Anfangs- und Endpunkt des Kammweges unterschiedlich ausfallen, wurde dieser Wanderführer für die An- und Abreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln konzipiert. Der etwa 110 km lange Kammweg kann als Mehrtagestour von sechs oder acht Tagen oder in Abschnitten von jeweils zwei bis drei Tagen unternommen werden. Ein Informationsteil am Schluss des Wanderführers soll bei der Planung der Touren und der Übernachtungen helfen. Für jede der acht Etappen gibt es mehrere detaillierte, farbige Wanderkarten von Alfred Rölke. In zahlreichen Exkursen wird über die Geschichte von Aussichtstürmen und Bergbauden sowie über Interessantes am Wegesrand berichtet. (SZ)