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Immer Ärger mit dem Schulessen

Nach einem Anbieterwechsel sollte das Essen am Freitaler Weißeritzgymnasium wieder schmecken. Doch das scheitert.

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© dpa

Von Carina Brestrich

Freital. Endlich wieder Essen, das schmeckt! Die Erwartungen bei den Schülern des Weißeritzgymnasiums waren groß: Vor den Sommerferien hatte die Schulleitung angekündigt, dass ab dem neuen Schuljahr ein neuer Anbieter die Essenversorgung im Gymnasium übernimmt. Statt Sodexo in Dresden sollte künftig Sodexo in Kesseldorf die Schule beliefern. Und mehr noch: Statt zwischen den herkömmlichen drei Wahlessen sollten die Schüler künftig an einem Buffet ihre Mahlzeit selbst zusammenstellen können. Doch statt zufriedener Schüler gab es im Speisesaal in der Krönerstraße gleich zum Schulstart viele enttäuschte Gesichter: Das erhoffte Buffet fehlte. Stattdessen wurde dasselbe Essen wie im Schuljahr davor ausgereicht.

Einigen Eltern schmeckt das gar nicht. So etwa gab es im Elternabend einer achten Klasse massive Beschwerden. Die Kinder würden zu Hause über pampige Nudeln, harte Hefeklöße und kalte Kartoffeln berichten. „Die Qualität ist einfach schlecht“, sagt eine Mutter. Außerdem hätten lange Schlangen an der Essenausgabe die Mittagspause nicht gerade erträglicher gemacht. Noch dazu seien die Eltern nicht informiert worden.

Schulleiterin Jeanette Ittermann kann die Enttäuschung verstehen. Immerhin sollte nach den Ferien alles besser werden. Eine eigens gegründete Arbeitsgruppe der Schulkonferenz, bestehend aus Vertretern der Schüler, Eltern und Lehrer, hatte mehrere Anbieter verglichen. Die Wahl war am Ende auf Sodexo Kesselsdorf gefallen. Der Anbieter teilt nun, wie geplant, das Essen in den Kantinen in den Schulgebäuden in der Johannisstraße und der Krönertstraße aus. In der Krönertstraße allerdings zunächst mit Abstrichen.

So hatte die Schulleitung kurz vor Beginn des neuen Schuljahres die Nachricht erhalten, dass das Buffet nur in der Johannisstraße möglich ist. In der Krönertstraße dagegen müssen die Schüler noch warten. Schuld daran ist die Elektrik, bestätigt das Landratsamt, das Träger der Schule ist. Demnach hätten in der Küche, wie in der Johannisstraße auch, neue Anschlüsse für die neuen Geräte verlegt werden müssen. Allerdings: Im Februar beginnt die Generalsanierung des Schulgebäudes in der Krönerstraße. Dann hätten die Anschlüsse nicht weiterverwendet werden können. „Diese doppelten Kosten sind vor dem Hintergrund der derzeitigen Haushaltslage nicht zu vertreten gewesen“, sagt Sabine Forgber, kommissarische Leiterin des Amtes für Immobilien- und Baumanagement beim Landratsamt.

Es dauert noch eine Weile

Die Schüler werden sich also gedulden müssen. Denn auch Alternativen gibt es nicht. So ist die bisher ebenfalls mit im Untergeschoss ansässige Cafeteria „Mach mal Pause“ seit diesem Schuljahr dicht. Seit 2008 hatten Kathleen Kästner und ihr Team dort kleine Speisen, Süßigkeiten und Getränke angeboten. Mehrere Gründe, darunter sinkende Umsatzzahlen, vor allem aber der Wunsch, wieder in einem Angestelltenverhältnis zu arbeiten, führten dazu, dass die 40-Jährige den Vertrag zum Schuljahresende kündigte. „Der Abschied ist mir nicht leichtgefallen“, sagt Kathleen Kästner. „Ich bin in jedem Falle nicht im Bösen gegangen“, sagt sie. So sei auch sichergestellt gewesen, dass sie während der Sanierung ihren beliebten Imbiss an einem Ersatzstandort weiterbetreiben könne. Kathleen Kästner aber lehnte schweren Herzens ab. „Es war eine schöne Zeit. Aber es ist auch nicht einfach, so ein kleines Unternehmen zu führen“, sagt sie.

Eine Cafeteria soll es auch künftig in der Krönertstraße geben. Nach dem Ende der Sanierung übernächstes Jahr solle ein neuer Betreiber weitermachen, sagt Schulleiterin Jeanette Ittermann. Diesen möchte man über eine Ausschreibung finden. Bis dahin gibt es auch das ersehnte Buffet. Denn zum Start der Bauarbeiten im Februar zieht die Ausgabeküche der Krönertstraße in Container. Dort sind laut Landratsamt dann die Anforderungen an die Buffetform erfüllt. Bis dahin müssen die Schüler mit den üblichen drei Wahlessen auskommen. Diese kommen nicht bei allen Schülern schlecht weg, berichtet Jeanette Ittermann. „Einige Schüler sagen, dass es sogar besser als beim bisherigen Anbieter ist.“ Auch die anfänglichen Startschwierigkeiten bei der Essenausgabe dürften nach Gesprächen mit dem Anbieter inzwischen gegessen sein, sagt sie: „Es sind alle bemüht.“