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Im Sprint durch die Lichtschranke

Beim Kindersprint treten 960 Schüler gegeneinander an. Den Schnellsten ermittelt moderne Technik.

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© Sebastian Schultz

Von Luca Sing

Riesa. Die Schüler der ersten Klasse rennen aus der Umkleide. Kurz halten sie inne, begutachten das ganze technische Gerät und die Hütchen, die in der Halle aufgebaut sind, dann setzen sie sich auf die Bänke an der Wand und warten gespannt darauf, was kommt. Auf kleinen Stativen stehen Sensoren mit leuchtenden Lämpchen. Die Kinder springen begeistert auf, als einer der drei Betreuer mit den Aufwärmübungen starten will. Kurz darauf steht die ganze Klasse am Start, bereit für den ersten Durchlauf.

Bei dem diesjährigen Barmer-Kindersprint nehmen sechs Grundschulen im Raum Riesa teil. Dabei kommt ein Betreuerteam mit moderner Ausrüstung an jede Schule. Teilnehmen kann jedes Kind: Getestet werden die Reaktionsgeschwindigkeit, die Beschleunigung, der Richtungswechsel und das Laufen im Slalom. Die Ergebnisse von jedem Durchlauf erfasst ein Computer. Kurz darauf bekommt jeder Schüler einen ausgedruckten Zettel. Eine Art Kassenbon, auf dem die Ergebnisse stehen. Darüber staunt auch die Lehrerin der Sportklasse, Katrin Kommritz. Sie freut sich über das Angebot: „Es gefällt den Schülern. Es ist eine gute Abwechslung zum normalen Sportunterricht.“ Gewertet werden die Leistungen der Grundschüler je nach Klassenstufe sowie Jungen und Mädchen getrennt. Ziel der Aktion Kindersprint ist es, den Nachwuchs für Sport zu begeistern. „Bewegung ist für die Gesundheit ausgesprochen wichtig“, sagt Matthias Fuchs, Regionalgeschäftsführer der Barmer. Beim Kindersprint werde jeder angesprochen, egal ob es ein sportlicheres Kind ist oder nicht – „der Wettbewerb unter den Schülern macht allen Spaß“. Das sieht man auch in den Gesichtern der Schüler: Ein Mädchen steht mit konzentriertem Ausdruck am Start und wartet, bis die Signallampe von Rot auf Grün wechselt. Kaum ist sie losgerannt, wird sie von ihren Mitschülern lautstark angefeuert. Jeder gibt sich Mühe, ins Finale zu kommen. Die Endentscheidung wird im Autohaus Widmann in Zeithain ausgetragen.

Kosten für die Schule oder gar die Schüler entstehen bei dem Projekt keine. Finanziert wird es von der Barmer. „Damit unterstützen wir auch die Vereine in der Region. Vielleicht überlegen sich einige Schüler nach der Aktion, sich in einem Sportverein anzumelden“, sagt Fuchs. Den Organisatoren ist eine ganzheitliche Förderung des Sportes wichtig. Denn die andere Seite der Aktion richtet sich an die lokalen Unternehmen: „Fast wichtiger als die Begeisterung der Kinder für den Sport ist das Ausbilden neuer Trainer“, sagt Tom Mährlein. Er ist Vertreter der Kampagne Expika aus Leipzig, die den Kindersprint organisiert. „Deshalb wollen wir Unternehmen animieren, sportbegeisterte Mitarbeiter für zwei Stunden pro Woche freizustellen, um ihnen in dieser Zeit eine Trainerausbildung zu ermöglichen“, so Mährlein. Diese erfolgt durch Ausbilder des Kreissportbunds. Es sei wichtig, dass auch zukünftig genügend Trainer zur Verfügung stünden, um das sportliche Angebot im Landkreis aufrecht zu erhalten.

Vielleicht ist es ja ein Schüler der Sportklasse der 4. Grundschule, der in einigen Jahren Repräsentant der Sportstadt Riesa ist. Im Moment blicken die Kleinen erst einmal alle gebannt auf den glänzenden Pokal in den Händen des Betreuers. Nach dem Finallauf könnte er an einen der jungen Nachwuchssportler überreicht werden.

Das Finale des Kindersprints findet am Sonnabend, 17. März, im Autohaus Widmann, Teninger Straße 11 in Zeithain, statt. Alle Angehörigen der Schüler sind herzlich eingeladen. Für Essen und Trinken ist gesorgt.