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Im Rocker-Prozess ist kein Ende in Sicht

Im Prozess um den Thiendorfer Witali F. geht es um Handel mit Kokain. Die Sache ist kompliziert.

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Von Alexander Schneider

Region. Seit 15. August 2014 sitzt Lutz W. aus Döbeln in U-Haft. Die Polizei hat in „Luzifers Garage“, der Kfz-Werkstatt des Mannes, 80 Gramm Kokain sichergestellt und in der Nähe zwei Einhandmesser. Vor einem Monat hat der Prozess gegen den 46-Jährigen, der Chef des verbotenen Rocker-Chapters Hell’s Angels Dresden war, begonnen. Wegen bewaffneten Drogenhandels steht er vor dem Landgericht Dresden. Mitangeklagt ist ein mutmaßlicher Komplize Witali F. (41) aus Welxande. Bei dem vielfach vorbestraften Gewalttäter hatte die Polizei im August zehn Gramm Kokain gefunden, außerdem hatte er in seinem Wohnhaus ein Waffenarsenal gehortet, u.a. einen Schießkugelschreiber mit Patronen, 112 Schuss Kalaschnikow-Munition und Übungsgranaten.

In letzter Zeit hat sich die Stimmung im Prozess verschlechtert. Die Verteidiger kritisieren die Observationsprotokolle der Polizei, die erheblich voneinander abwichen. Mitgeschnittene Telefongespräche hätten mangels Technik nicht angehört werden können, darüber hinaus säße der nicht vorbestrafte W. noch in Untersuchungshaft – inzwischen mehr als acht Monate.

Und es wird noch lange dauern. Gestern vereinbarte das Gericht Verhandlungstage bis 19. Juni.