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Likör aus dem Rittergut

Der Besitzer will noch in diesem Jahr mit dem Projekt starten. Dabei schöpft er aus den Erfahrungen seiner Familie.

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© André Braun

Von Frank Korn

Ostrau/Obersteina. Johannes Werner Kraus von Sande will auf dem Rittergut Obersteina, das er vor knapp zwei Jahren gekauft hat, eine Likörabfüllung einrichten. „Im Herrenhaus und im Keller eines der Seitengebäude sollen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden“, bestätigt Kraus von Sande. Zunächst müssten jedoch die lebensmittelrechtlichen Anforderungen dafür erfüllt werden. Auch einen Namen hat der Gutsbesitzer schon. „Rittergut Oberstein Naturfruchtlikör“ soll die Abfüllung heißen. Oberstein deshalb, weil das Gut früher einmal diesen Namen getragen habe.

In seiner Verwandtschaft werde schon seit Jahrhunderten Frucht- und Branntwein produziert. „Die Grundbestandteile würden zunächst aus Franken kommen und dann in Obersteina abgefüllt werden“, so Kraus von Sande. Er könne sich aber auch vorstellen, Verbindung zu sächsischen Erzeugern aufzunehmen. Vor allem Liköre auf der Grundlage von Zwetschge, Kirsche und Holunder seien gefragt.

Die Likörproduktion ist aber nicht das einzige Vorhaben, das der Besitzer angehen will. Im März steht ein Termin mit der unteren Denkmalbehörde des Landkreises an. „Mir geht es um die Gestaltung des Gutes“, sagt Kraus von Sande. Er wolle einen Plan für eigene Investitionen erstellen, aber auch ausloten, ob es möglich ist, Fördergeld zu bekommen. „Wir haben an den Wänden die Tapeten abgelöst. Darunter kommen Farbschichten von Barock und Renaissance bis Jugendstil zum Vorschein. Ich würde ockerfarbene Wände mit roten Fensterumrandungen bevorzugen, so wie es früher schon einmal ausgesehen hat“, sagt Kraus von Sande.

Der Besitzer hat in den vergangenen zwei Jahren einiges auf dem Rittergut geschafft. So hat er im Herrenhaus schon einen Großteil der Fenster saniert. Dazu gehört der Ausbau der Fensterrahmen, deren Bearbeiten und Streichen, sowie das Einkitten der Scheiben.

Auch an seinem Vorhaben, das Rittergut zur Zucht und Ausbildung von Wachhunden zu nutzen, hält Johannes Werner Kraus von Sande fest. Ein entsprechender Antrag auf die Haltung von bis zu zehn Hunden sei vom Veterinäramt genehmigt worden. Er habe auf diesem Gebiet mehr als 20 Jahre Erfahrung. Die Nachfrage nach solchen Hunden sei groß. „Sie werden unter anderem zum Schutz von Politikern eingesetzt“, sagt Kraus von Sande. Mit der aktuellen Gnadenhofproblematik in Jahna und Delmschütz sei das nicht vergleichbar. „Darüber habe ich mit Bürgermeister Schilling gesprochen“, so Kraus von Sande. „Die Hunde werden drinnen gehalten, es wird keine Lärmbelästigung für die Nachbarn geben.“