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Im neuen Zuhause

Die Wohnungsgenossenschaft Dippoldiswalde hat ihren Neubau fertig. 30 Wohnungen sind schon alle vermietet. Die Pläne reichen noch weiter.

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© Egbert Kamprath

Von Franz Herz

Dippoldiswalde. Roswitha und Norbert Kühne haben sich um eine Wohnung im Neubau der Wohnungsgenossenschaft Dippoldiswalde beworben und eine im dritten Obergeschoss erhalten. Anfang August sind sie eingezogen und voll des Lobes über die 47 Quadratmeter, die jetzt ihre sind. „Glück gehabt“, sagen sie.

Falk Kühn-Meisegeier steht im Lift. Das hat sonst kein Wohnhaus in Dipps.
Falk Kühn-Meisegeier steht im Lift. Das hat sonst kein Wohnhaus in Dipps. © Egbert Kamprath
Gestern gab es ein Fest zur Eröffnung des Neubaus im Hintergrund.
Gestern gab es ein Fest zur Eröffnung des Neubaus im Hintergrund. © Egbert Kamprath

Gestern haben sich Mitglieder der Genossenschaft, ihre Angehörigen und Verantwortliche für den Bau zu einem Fest vor dem Neubau in der Maxim-Gorki-Straße getroffen. Die Wohnungen sind alle vermietet und in den letzten Wochen sind die neuen Bewohner eingezogen.

Auch Roswitha und Norbert Kühne haben Ende Juli ihre Schlüssel bekommen. Sie haben vorher schon in einer Genossenschaftswohnung einen Block weiter gewohnt. „Aber wir werden auch älter, und ich bin herzkrank. Da kommen uns der Lift und die behindertengerechte Einrichtung in der neuen Wohnung sehr entgegen“, sagt Norbert Kühne. Er ist Rentner, und seine Frau arbeitet als Krankenpflegerin beim DRK ganz in der Nähe der Wohnung.

Blick ins Osterzgebirge

In ihren neuen Wänden sind ihnen schon viele Details positiv aufgefallen. Beide Fensterflügel sind in der vollen Breite zu öffnen ohne Steg in der Mitte. „Das haben viele beim Einzug genutzt und ihre Sachen mit Hebebühnen durch die Fenster gebracht“, erzählt er. Die Klingel ist mit einer Videokamera gekoppelt. „So sehen wir immer, wer vor dem Haus steht.“ Die Erstbezieher durften auch ihre Küchenfronten selbst aussuchen. Wohnküche und Schlafzimmer haben Fernseh- und Netzwerkanschluss. „Das ist auch für mich wichtig. Ich bin Vorsitzender der Selbsthilfegruppe Lebensbaum. Da will ich gut erreichbar sein“, sagt Norbert Kühne.

Seine Frau und er schätzen den Ausblick aus ihrem Fenster und vom Balkon besonders. Das Auge sieht weit bis ins Osterzgebirge. „Bis in unsere alte Heimat“, sagt Roswitha Kühne. Die beiden sind 2006 von Schmiedeberg-Naundorf nach Dippoldiswalde gezogen, weil die Stadt zentraler ist und mehr Versorgungseinrichtungen in der Nähe bietet. Aber das Gebirge ist für sie so immer noch in Sichtweite.

Erstes Haus mit Aufzug

Das Haus hat viele Besonderheiten. Es ist wohl das erste Wohngebäude in Dippoldiswalde mit einem Aufzug. Es ist auch der erste Neubau der Genossenschaft seit den 1980er-Jahren, sagt Falk Kühn-Meisegeier, der Vorstand der Wohnungsgenossenschaft. Der Bau hat zusammen mit dem Abriss des Blocks, der vorher hier stand, vier Millionen Euro gekostet. Neben den Wohnungen sind im Erdgeschoss eine Tagespflege und im 1. Obergeschoss Ferienwohnungen entstanden.

Das Wohnungsunternehmen hat auch ein besonderes Energiekonzept umgesetzt. Im Keller läuft ein Blockheizkraftwerk, das erstens Wärme für Wasser und Heizung produziert und zweitens Strom, der günstig an die Mieter im Haus verkauft wird.

Doch das Thema wirtschaftlicher Einsatz von Energie soll nicht auf dieses Haus beschränkt bleiben. Die Genossenschaft arbeitet auch an einem Energiekonzept für das ganze Wohnquartier an der Rabenauer Straße. Dabei sollen die Stadt, die Kommunale Wohnungsgesellschaft, das Deutsche Rote Kreuz und das Landratsamt zusammenarbeiten, um ihre Gebäude dort gemeinsam und kostengünstig zu beheizen. „Dafür liegen inzwischen unterschriftsreife Verträge vor“, teilt Kühn-Meisegeier mit.