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Im Laufschritt zum neuen Rekord

Der Spendenlauf für die Behandlung krebskranker Kinder macht wieder in Massanei Halt. 8 300 Euro kommen zusammen.

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Von Marcus Herrmann

Warum der Lauf „Running for Help“ ausgerechnet in Waldheim etwas Besonderes ist, weiß Markus Heinker zu erzählen: „Zwar wird an vielen Orten gelaufen, um für die Behandlung krebskranker Kinder Geld zu sammeln. Aber Waldheim ist seit Anfang an dabei. Das hat Seltenheit scharakter“, sagt der Vorsitzende der „Mittelsächsischen Kinderkrebsstiftung“. Sie geht auf eine von Fernsehmoderator Peter Escher und Professor Doktor Dieter Körholz gegründete Stiftung für krebskranke Kinder aus dem Jahr 2002 zurück. Seit 2005 wird nicht mehr nur dafür gespendet, sondern eben auch gelaufen.

In Waldheim wird beides in guter Tradition miteinander verbunden. Darum erfinden die Organisatoren um Oberschul-Lehrerin Iris Raasch die Veranstaltung am Freitagabend auch nicht neu. In bewährter Manier tönen im Massaneier Stadion zunächst Dankesworte durch die Lautsprecher – vor allem an die meist regionalen Sponsoren, aber auch an Eltern, Schüler und Verantwortliche, die das Event jedes Mal aufs Neue auf die Beine stellen. „Besonders möchte ich den Kindergartenkindern der Zschopauknirpse danken, die heute zum ersten Mal auch dabei sind“, freut sich Sportlehrerin Raasch.

Zum ersten Stunden-Lauf der Kinder und Jugendlichen sind schon mehrere Hundert Läufer am Start. Damit alle gut aufgewärmt sind, lassen die Mitglieder der Tanzgruppe der Oberschule zu lauter Musik die Hüften kreisen und animieren die Läufer zum Mitmachen.

Zweimal eine Stunde um den Platz

Dann geht es los. Nach seinen Dankesworten und dem Beschwören des Wettergottes „der doch bitte ein Einsehen“ haben soll, macht sich auch Bürgermeister Steffen Blech (CDU) daran, einige Runden zu laufen. Dabei bleibt sogar Zeit für einen lockeren Plausch mit CDU-Stadtratsmitglied Kathrin Schneider, die sich ebenfalls die Laufschuhe angezogen hat. Und auch das Wetter spielt abgesehen von einer kurzen Regendusche mit.

Dutzende Teams – kleinere und größere – laufen eine Stunde lang um den Platz. Dabei muss ein Mitglied eines jeden Teams immer auf der Bahn sein, damit die Runden von den Streckenposten gezählt werden. Pro Runde und Team gibt es dann einen Spendenbeitrag des jeweiligen Sponsors. Wer eigentlich seine Truppe unterstützt, weiß der elfjährige Hans Weinert nicht genau. Der Schüler, der in Hartha das Gymnasium besucht, macht mit, weil es ihm Spaß macht. „Und weil mein Bruder in Waldheim zur Schule geht und mich von dem Lauf überzeugt hat“, sagt Weinert. Er mache bereits zum dritten Mal mit und habe vor, mindestens 20 Runde zu drehen.

Für die, die es nicht ganz so sportlich mögen oder die lieber nur spenden, als zu laufen, gibt es nicht nur Verpflegung durch den Elternrat der Oberschule. Immer wieder gibt auch die Schulband einige Hits zum Besten. Und vor dem zweiten Lauf, der dann den Erwachsenen und ambitionierten Sportlern gehört, treten die Tänzer der Schule erneut auf. Am Ende des zweiten Laufes wird das sogar durch eine Einlage der Tanzperlen des Zschopautales getopt.

Gegen 19.15 Uhr ist die zweite Laufgruppe auch fertig. Die Teilnehmerzahl ist noch mal um einiges größer als im ersten Durchgang. „Das macht Hoffnung, dass wir vielleicht wieder einen neuen Rekord schaffen“, frohlockt Bürgermeister Steffen Blech. Im letzten Jahr kamen 5 000 Euro bei der Veranstaltung der Kinderkrebsforschung zugute. 70 Teams hatten 3 435 Runden absolviert. Dieses Ergebnis wurde in diesem Jahr deutlich übertroffen. Am Ende sind insgesamt 96 Teams mitgelaufen und erreichten für den guten Zweck stolze 8 300 Euro. „Das Ergebnis freut mich. Toll, wie viele gekommen sind“, sagt Katja Hortobagyi, deren sieben und neun Jahre alten Kinder Gino und Jeanny am Lauf teilgenommen haben. Am Ende des Tages haben alle Teilnehmer einen Beitrag geleistet, Kindern in ihrem Kampf gegen den Krebs neuen Mut und Hoffnung zu geben.