Merken

Im Jonsdorfer Märchenwald

Seit 2013 gibt es im Ort Holzfiguren und die Idee für einen neuen Erlebnisweg. Nun ist der Weg da – auch dank eines Schnitzers aus Großhennersdorf.

Teilen
Folgen
© Matthias Weber

Von Mario Sefrin

Jonsdorf. Wenn Günter Schönfelder im Wald bei Jonsdorf spazieren geht, dann sieht er an vielen Stellen Vertrautes. Denn der Holzschnitzer aus Schönbrunn bei Großhennersdorf hat einige der Figuren geschaffen, die an verschiedenen Stellen im Wald zwischen Gondelfahrt und Kroatzbeerwinkel stehen. Schönfelders jüngstes Werk, ein Uhu, sitzt erst seit ein paar Wochen an seinem Platz.

Das sind einige der Holzfiguren

NonneLandschaftspflegeverband
NonneLandschaftspflegeverband
FroschkönigLandschaftspflegeverband
FroschkönigLandschaftspflegeverband
Wassermannprivat
Wassermannprivat
SchäferLandschaftspflegeverband
SchäferLandschaftspflegeverband
Geist der WaldbühneLandschaftspflegeverband
Geist der WaldbühneLandschaftspflegeverband
ZwergLandschaftspflegeverband
ZwergLandschaftspflegeverband
Waldgeistprivat
Waldgeistprivat
Siebenmeilenstiefelprivat
Siebenmeilenstiefelprivat
Die kluge BauerntochterLandschaftspflegeverband
Die kluge BauerntochterLandschaftspflegeverband
Ein MädchenLandschaftspflegeverband
Ein MädchenLandschaftspflegeverband
Das Hochwaldmännchenprivat
Das Hochwaldmännchenprivat

Es hat etwas von einer Kunstausstellung, durch den Wald an der Jonsdorfer Waldbühne und den Mühlsteinbrüchen zu spazieren. Entlang des Weges können aufmerksame Wanderer mittlerweile 15 Holzfiguren entdecken – vergängliche Kunst, deren Zeit zur öffentlichen Bewunderung wie in einer Ausstellung begrenzt ist.

Eigentlich sind Holzfiguren im Jonsdorfer Gebirgswald nichts Neues. So werden Wanderer an den Mühlsteinbrüchen schon seit vielen Jahren von Figuren wie dem Steinbrecher oder zwei Kindern, die Essen bringen, begrüßt. In den vergangenen Monaten sind aber weitere Figuren hinzugekommen – mit denen sogar ein eigener Märchenpfad gewachsen ist. „Die Figuren des Märchenpfads sind bereits 2013 im Rahmen eines Schnitzersymposiums entstanden und waren seither beim unserem Bauhof eingelagert“, sagt der Jonsdorfer Bürgermeister Christoph Kunze (Freie Wähler). Schon 2013 habe es die Idee für einen Märchen- und Sagenpfad gegeben.

Nun haben es die Zusammenarbeit von Gemeinde und Landschaftspflegeverband „Zittauer Gebirge und Vorland“ sowie eine Spende der Hermann-R.-Tempel-Stiftung, die 5000 Euro bereitstellte, möglich gemacht, dass diese Idee umgesetzt werden kann. Zu jeder Holzfigur entlang des Märchenpfades gibt es ein Schild mit einer fantasievollen Geschichte und Fragen, die von Einheimischen und Touristen beantwortet werden können, sagt Andy Paul vom Landschaftspflegeverband. Die Geschichten hat der Verband mit Schülern der Jonsdorfer Grundschule entwickelt, ein Flyer, der schon entworfen ist, soll ab nächstem Jahr über den neuen Märchenpfad informieren.

Sicher wird sich auch der Holzschnitzer Günter Schönfelder den Pfad einmal ansehen. Denn im Jonsdorfer Wald kennt er sich aus. „Herr Schönfelder hatte vor fast zwei Jahrzehnten eine ABM-Stelle in unserer Gemeinde“, sagt Bürgermeister Christoph Kunze. Damals entstanden die ersten Holzfiguren. Doch deren Zeit ist endlich, wie der Bürgermeister sagt. „Holz ist ein vergänglicher Werkstoff und im Wald Wind und Wetter ausgesetzt“, so Christoph Kunze. „Die Figuren werden jedenfalls nicht repariert.“ Das soll auch für die neuen Figuren des Märchenpfads gelten. „Sie wurden aber vor dem Aufstellen mit Spezialöl behandelt und wir werden hin und wieder nach ihnen sehen“, erklärt Andy Paul vom Landschaftspflegeverband.